Gelsenkirchen. . Die 59-jährige Juristin folgt in der fmt-Geschäftsführung Bernd J. Kaiser, der sich nach zehn Jahren nicht zur Wiederwahl stellte.

Sie kennt und sie liebt das Musiktheater im Revier seit Kindertagen. Seit damals, als der Großvater sie mitnahm in Stücke wie „Peterchens Mondfahrt“ oder in Weihnachtsmärchen. Anfang März nun übernahm die 59-jährige Gelsenkirchenerin Ursula Rehrmann das Amt der Geschäftsführerin des Fördervereins Musiktheater (fmt), dem sie bereits seit gut einem Vierteljahrhundert angehört. Ihr Vorgänger Bernd J. Kaiser hatte sich nicht mehr zur Wahl gestellt.

Junge Menschen an den Verein binden

„Ich freue mich auf die neue Aufgabe“, sagt die Rechtsanwältin, „weil ich dazu beitragen kann, den Rückhalt des Opernhauses in der Bevölkerung zu stärken.“ Auch mehr junge Menschen an den Förderverein und ans MiR zu binden empfindet sie als eine der wichtigen Aufgaben, die vor ihr liegen.

Ursula Rehrmann, geboren und aufgewachsen in Horst, studierte in Bochum und sagt: „Bis auf drei Jahre habe ich immer in Gelsenkirchen gewohnt und bin in der Stadt und im Ruhrgebiet stark verwurzelt.“ Teil dieser Verbindung ist das Musiktheater. „Dieses Haus“, lächelt sie, „begleitet mich schon ein Leben lang.“ Was auch ein wenig familiär begründet ist: „Mein Großvater war Ratsherr in der Zeit, als der Bau des Hauses geplant und beschlossen wurde.“

Künstlerische Entwicklung begleitet

Als das Opernhaus schließlich im Jahre 1959 eröffnet wurde, konnten Opa und Enkeltochter schon bald gemeinsam die ersten Vorstellungen besuchen. Später, als Ursula Rehrmanns Familie eine große Druckerei in Gelsenkirchen betrieb, entstanden dort zahlreiche Programmhefte und Plakate fürs Musiktheater.

Die künstlerische Entwicklung des Opernhauses verfolgt sie seit langem als interessierte Besucherin, so es ihre Zeit als Rechtsanwältin in der Kanzlei auf der Hochstraße in Buer zulässt: „Ich sehe mir möglichst viel an, lasse mir Produktionen empfehlen, bin neugierig.“

Lob für enorme Leistungen

Ganz besonders freut sie sich stets auf die Konzerte in der Reihe „MiR goes ...“ : „Da habe ich bislang noch keine Vorstellung verpasst, da ist die Stimmung stets so gut, dass am Ende alle gut gelaunt nach Hause gehen.“ Überhaupt zollt sie dem Team des Musiktheaters viel Respekt: „Das ist enorm, was die leisten unter nicht immer einfachen Rahmenbedingungen.“

Engagement im großen Team

Damit die Bedingungen leichter werden, unterstützt der Förderverein seit nunmehr 40 Jahren ideell und finanziell das MiR.. Jahr für Jahr fördert der Verein Produktionen des Opernhauses. Allein zum Jubiläum spendierte der fmt 40 000 Euro für die Installation einer LED-Multimedia-Wand vor dem MiR. Diese Arbeit im Team fortzusetzen ist eines der Ziele der neuen Geschäftsführerin. Auf der jüngsten Jahreshauptversammlung wurden als Vorsitzender Dr. Rudolf Rezori, als Stellvertreterin Ulrike Westen und als Schatzmeister Kurt Limberg im Amt bestätigt. Gemeinschaftlich strebt der Vorstand an, noch in diesem Jahr die Zahl 1000 zu knacken. Zurzeit zählt der fmt 947 Mitglieder.

Dank an den scheidenden Geschäftsführer

Intendant Michael Schulz dankte dem scheidenden Geschäftsführer Bernd Kaiser, der sich nach zehn Jahren nicht mehr zur Wiederwahl stellte, für seinen Einsatz und würdigte ihn als kritischen Geist, der das MiR stets unterstützt habe.

>>Die Geschichte und die Mitgliedschaft

Der Förderverein Musiktheater im Revier (fmt) wurde 1977 gegründet. Inzwischen ist er mit fast 1000 Mitglieder der größte kulturelle Förderverein in Gelsenkirchen.

Das Motto des Vereins lautet: „Theater lieben heißt Theater fördern“.

Die Mitgliedschaft kostet für Einzelpersonen 40 Euro, Paare bezahlen 60 Euro, Studierende und Auszubildende 15 Euro: Info: www.mir-fmt.de