Gelsenkirchen. . 60 000 Euro zusätzlich spendierte der Förderverein „fmt“ beim Neujahrsempfang seinem Musiktheater für die laufende Arbeit.

Wenn der Förderverein Musiktheater im Revier (fmt) traditionell Anfang Februar zu seinem Neujahrsempfang einlädt, dann ist zwar ein Zwölftel des Jahres bereits wieder Geschichte, die restlichen elf Monate aber lassen Spannendes erwarten. Das geht auch 2018 wieder ein wenig leichter durch das Engagement der Opernhaus-Freunde: Der Verein überreichte am Sonntagabend im prall gefüllten Kleinen Haus stattliche 60 000 Euro an MiR-Intendanz und Geschäftsführung.

Diese üppige Finanzspritze, die in künftige Produktionen fließen wird, war nur das eine Geschenk der Förderer, das zweite leuchtete bereits draußen vor dem Großen Haus in den strahlendsten Farben: Mit einer Zusatzspende von 40 000 Euro ermöglichte der Verein die Installation einer Multimediawand, die seit Sonntag weithin sichtbar für Inszenierungen wirbt.

89 neue Mitglieder in 2017 dazu gewonnen

Opernsänger Martin Homrich stimmte, begleitet von Bernhard Stengel, unter anderem Franz Lehars „Freunde, das Leben ist lebenswert“ an. Wie passend!
Opernsänger Martin Homrich stimmte, begleitet von Bernhard Stengel, unter anderem Franz Lehars „Freunde, das Leben ist lebenswert“ an. Wie passend!

Dass der Verein das Theater so üppig unterstützen kann, liegt nicht zuletzt an der steigenden Mitgliederzahl. „Allein im letzten Jahr konnten wir 89 neue Mitglieder begrüßen“, freute sich darum auch fmt-Vorsitzender Dr. Rudolf Rezori. „Es ist absehbar, dass wir schon bald unsere Traumzahl von 1000 Mitgliedern erreichen werden.“

Im vergangenen Jahr feierte der Verein seinen 40. Geburtstag. Dass er auch im Jahr eins nach seinem Jubiläum das Opernhaus so großzügig unterstütze, das sei durchaus keine Selbstverständlichkeit, betonte Oberbürgermeister Frank Baranowski in seiner Rede: „Es ist nach wie vor etwas ganz Besonderes!“ Durch die Zusatzspende für die digitale Wand könne man nun „noch ein bisschen besser und heller von außen auf unser Musiktheater aufmerksam machen“.

Den Rücken frei für relevante Themen der Gesellschaft

„Nicht Bitcoins, sondern fmt-Coins seien die Anlageempfehlung der Zukunft“, scherzte Schatzmeister Kurt Limberg und überreichte die 60 000 Euro in Form einer Riesenmünze. Auf dass der Wert kräftig steigen möge. MiR-Geschäftsführer Tobias Werner garantierte auf jeden Fall eine gute Rendite, und Generalintendant Michael Schulz versprach: „Wir haben Möglichkeiten, die Summe gut anzulegen.“ In der laufenden Spielzeit unterstützt der Förderverein die Opern „Mathis der Maler“ und die „Dialoge der Karmeliterinnen“, dazu die Ballettproduktionen „Old, new, borrowed, blue“ und „Romeo und Julia“. Michael Schulz bedankte sich: „Sie stehen an unserer Seite und halten uns den Rücken frei.“ Damit das Theater weiterhin relevante Themen der Gesellschaft widerspiegeln und hinterfragen könne.

Was Theater tatsächlich alles zu leisten vermag, das dokumentierte der Film von Regisseur Axel Fuhrmann über das Ballett-Projekt „Move“. Hier arbeiten Profis gemeinsam mit 130 Gelsenkirchener Schülerinnen und Schülern neun Monate lang auf eine ambitionierte Bühnenproduktion hin. In einer von Ulrike Westen, stellvertretende fmt-Vorsitzende, moderierten Talkrunde erzählte unter anderem Schülerin Pauline Dorra von ihren großartigen Erfahrungen mit diesem Tanzprojekt.

Musikalische Kostproben als Rahmen des Empfangs

Auch musikalische Kostproben umrahmten den Neujahrsempfang. Heiteres erklang aus der aktuellen Erfolgsrevue „Fifty-Fifty“ und auch die Ensemblemitglieder Tobias Glagau, Urban Malmberg und Martin Homrich überzeugten mit Sangeskunst. Und Franz Lehars „Freunde, das Leben ist lebenswert“, gesungen von Homrich, passte dann irgendwie auch zu diesem Abend.