Die Situation an Gelsenkirchener Grundschulen spitzt sich zu. Weil Lehrer fehlen, sollen Eltern einspringen. Da muss dringend etwas passieren.
Spätestens, wenn Eltern gebeten werden, als Lehrer einzuspringen, muss auch der Letzte merken: So geht es nicht weiter. Es ist ohne Frage nachvollziehbar, dass die Lehrer der Mechtenbergschule Eltern bitten, mit ihren Kindern Lücken aufzuarbeiten, die durch ausgefallenen Unterricht entstanden sind – ihnen ist die Bildung ihrer Schüler wichtig.
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Nicht wichtig genug ist sie hingegen all denen, die nahezu tatenlos zusehen, wie die Lehrernot in der Region immer größer wird. Die Forderungen der GEW nach besseren Arbeitsbedingungen und Anreizen für Lehrer sollten angesichts der sich immer weiter zuspitzenden Situation im Land längst umgesetzt sein.
Die Landesregierung muss mutiger sein
Das erst kürzlich von der Landesregierung eingeführte Bonussystem für Lehrer, die an eine Brennpunktschule gehen, ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung, geht aber längst nicht weit genug. Der Versuch, personelle Lücken mit Quereinsteigern zu füllen, mag punktuell kurzfristig Entlastung schaffen, besser wird die Bildung dadurch jedoch nicht – wie übrigens auch die neuesten Pisa-Ergebnisse nahelegen.
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Statt schüchtern einige wenige weiterführende Schulen als Talentschulen besser auszustatten, muss die Landesregierung mutig für die Basis, die Grundschulen, eintreten und entschlossen die notwendigen Gelder bereitstellen. Und zwar schnell! Sonst droht gebeutelten Bildungsstätten wie der Mechtenbergschule schon bald der Kollaps.