Gelsenkirchen-Buer. Mit den Domfunken hat auch das Zentrum von Buer nun einen eigenen Karnevalsverein. Der Grundstein dafür liegt in der Propstei St. Urbanus.

So richtig jeck sind einige buersche Katholiken ja schon länger. Mit Propst Markus Pottbäcker als prominentem Unterstützer beteiligen sich etliche junge Gemeindemitglieder schon seit zwei Jahren am närrischen Treiben in der Stadt, haben gar mit der Mitsing-Party karnevalistischer Lieder bereits einen kölschen Kult in den Dorfkrug gebracht. Und weil Karneval im Kern ja erzkatholisch ist, beschlossen die begeisterten Jecken zum Ende der vergangenen Session, dass kommen soll, was kommen muss: ein eigener Verein. Die Geburtsstunde der „Domfunken“.

„Wir haben gesagt, wir wollen Karneval richtig feiern. Und das geht nur im Verein“, sagt Tristan Timpert, der frisch gebackenen Präsident. Mit ihm stehen die Vizepräsidentinnen Andrea Claaßen und Theresa Woischner an der Spitze des noch kleinsten Karnevalsvereins der Stadt. Denn nun hofft man natürlich auf zahlreiche neue Mitglieder, die den Kreis der 16 Gründungsmitglieder vergrößern und erstmals auch im Herzen von Buer den Karneval voran bringen wollen.

Verein will unabhängig sein

Ganz unabhängig übrigens von der Pfarrei St. Urbanus. „Wir haben beim Gedanken an die Gründung auch gesagt, wir wollen unabhängig sein von den Strukturen der Kirche“, betont Andrea Claaßen, man sei überkonfessionell und offen für alle Menschen.

Der  Motivwagen der St. Urbanus Gemeinde beim Erler Rosenmontagszug 2018. Die Domfunken sind aus der Gemeinde hervorgegangen.
Der Motivwagen der St. Urbanus Gemeinde beim Erler Rosenmontagszug 2018. Die Domfunken sind aus der Gemeinde hervorgegangen. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Das gilt natürlich in alle Seiten. Und, man vermutet es schon, selbstverständlich ist Markus Pottbäcker mit von der Partie. „Er hat es sich nicht nehmen lassen, eines der Gründungsmitglieder zu sein.“ Dann, im Plaudern, fällt noch einmal sein Name. Als die Frage aufkommt, ob man denn bald ein Prinzenpaar stellen wolle. „Vielleicht in elf Jahren“, sagt Theresa Woischner. Dabei habe man doch eine Idealbesetzung in den eigenen Reihen, oder? „Da müsste auf jeden Fall der Stadtdechant zustimmen“, weiß die Vizepräsidentin. Welch glücklicher Zufall, dass auch der Markus Pottbäcker heißt.

Auf Probe im Festkomitee

Wieder ernster berichten die drei, dass man sich erst einmal im Karneval etablieren wolle. Garden seien, wenn überhaupt, ein langfristiges Ziel. Über Sitzungen denke man zwar nach, habe aber noch keine konkreten Pläne. So steht im Gründungsjahr wieder die Teilnahme am Rosenmontagszug an, an dem sich die Truppe bereits zuvor beteiligte. Und auch die Fortsetzung der Mitsing-Party ist fest eingeplant – für einen Freitag im Januar. Ganz genau stehe der Termin noch nicht fest. Alles habe so schnell gehen müssen. Zudem wollen die „Domfunken“ eine Karnevalsveranstaltung für Kinder ins Leben rufen. Mittelfristig sei auch die Teilnahme am Kinderumzug geplant. „Aber dieses Jahr schaffen wir das noch nicht.“

Kontakt zu den Domfunken

Weil der Verein noch so frisch ist, arbeitet er derzeit noch an allen Enden. So ist etwa die Internetseite im Aufbau befindlich. Die werde alsbald im Netz unter www.buersche-domfunken.de zu finden sein.

Über die Mailadresse sei man aber bereits erreichbar und freue sich über Zuschriften mitunter künftiger Vereinsmitglieder.

Weil die buerschen Karnevalisten nach dem Motto „ganz oder gar nicht“ handeln, sind sie auch dem Festkomitee beigetreten, müssen sich, so Theresa Woischner, dort aber bewähren. „Wir sind auf Probe dabei.“ Und noch nicht zur Mitwirkung bei allen Veranstaltungen verpflichtet. „Wir haben noch Welpenschutz“, so die Vizepräsidentin. Dann schaut sie, sich vergewissernd, dass das auch stimmt, in die Runde und lacht. „Hoffentlich.“