Gelsenkirchen. Wilde Müllkippen sind der Aufreger Nummer 1 in der Beschwerde-Statistik. Der Betrieb Gelsendienste leitet die Hinweise an die zuständigen Stellen.
Der Mängelmelder „GE-meldet“ startete Ende des Jahres 2013. Seitdem gingen bis Mitte 2018 sage und schreibe 22.946 Hinweise und Beschwerden aus der Bürgerschaft bei den Gelsendiensten ein. „Seit Einführung von GE-meldet stellen wir von Jahr zu Jahr einen kontinuierlichen Anstieg bei der Nutzung des Meldewegs fest“, sagt Gelsendienste-Sprecher Tobias Heyne.
899 Hinweise waren es monatlich im Jahr 2018 (2017: 656), für dieses laufende Jahr weist die Statistik 1120 aus. Das Gesamtaufkommen kletterte von 7873 (2017) über 10.788 (2018) auf bis dato 8956, und das Jahr 2019 ist noch nicht passé. Dabei sei die App nur ein Kanal, um mit der Stadtverwaltung bzw. Gelsendienste Kontakt aufzunehmen, so Tobias Heyne. Über das Callcenter gehen nach seinen Angaben 50,3 Prozent der Beschwerden und Hinweise ein, über „GE-meldet“ 43 Prozent.
Beim Gros dieser Meldungen handele es sich um „wilde Müllkippen“. Heyne stellt fest: „Abfallentsorgung ist immer ein Thema.“ 5216 Hinweise wurden bislang gelistet. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt 6768. 2017: 5018. Auf Platz 2 rangiert die Kategorie Schrottfahrzeuge mit bisher 1233 Meldungen. Für das Vorjahr sind insgesamt 1469 Hinweise ausgewiesen, 1195 für 2017. Deutlich „abgeschlagen“: Straßenschäden mit aktuell 502 Fällen (2018: 476; 2017: 412).
Der Betrieb Gelsendienste ist für öffentliche Grünflächen zuständig
Tobias Heyne erklärt: „Wir als Gelsendienste sind für die öffentliche Grünflächenpflege und die Abfallentsorgung zuständig.“ Das bedeutet: Nicht jeder gemeldete Unrat fällt in das Aufgabengebiet des stadteigenen Betriebs. Dort und bei Fachdienststellen der Stadtverwaltung liegt die inhaltliche Zuständigkeit von „GE-Meldet“. Überwucherungen von Privatgrundstücken beispielsweise gehören in das Ressort des Ordnungsamtes. „Der RVR und die RAG haben ebenfalls Wald- und Grünflächen“, so Heyne, „zu diesen nehmen wir dann Kontakt auf.“
Gelsenkirchener können ihre Hinweise mit Fotos einstellen
Der Gelsendienste-Sprecher findet: „Das Schöne an dieser App ist, dass die Menschen ihre Hinweise einstellen können und wir sie direkt an die richtige Stelle leiten.“ Meldungen zu Straßenschäden samt defekter Ampeln laufen beim Referat Allgemeine Sicherheit, Ordnung und Verkehr auf. Verwaltungssprecher Oliver Schäfer: „Defekte Ampeln werden umgehend repariert. Bei Straßenschäden kommt es darauf an, wie gravierend der Fall ist. Die Stadt muss die Verkehrssicherheit gewährleisten.“ Sei diese gefährdet, reagiere die Verwaltung sofort.
Die durchschnittliche Bearbeitungsdauer der gemeldeten Information beträgt bei Straßenschäden rein statistisch gesehen 39,2 Tage. Müllablagerungen sind schneller von der Bildfläche verschwunden, nämlich in 6,6 Tagen. „In den allermeisten Fällen sind diese Fälle in zwei, drei Tagen abgearbeitet“, so Heyne. Dabei sei es hilfreich, wenn über Ge-meldet zum Hinweis auch Fotos geschickt würden. Denn: „Das erleichtert die Entsorgung, wenn wir sehen können, welches Gerät für welche Art von Müll benötigt wird.“
Über Geokoordinaten ist eine Verortung möglich
Ebenfalls ein Aspekt, der die Beseitigung beschleunigen kann: „Über Geokoordinaten können Meldungen direkt im Stadtgebiet verortet werden.“ Diese Angaben ersparten städtischen Mitarbeitern die Suche. Noch ein Pluspunkt der App: Hinweisgeber erfahren, ob eine Meldung weitergeleitet und wann sie erledigt wurde.
Apropos Abfallentsorgung. Aus welchem Grund Bürger in Nacht-und-Nebelaktionen defekte Kühlschränke, ausrangierte Möbelstücke sowie anderen Unrat irgendwo in Stadt und Natur abladen? Das ist Tobias Heyne ziemlich schleierhaft, können Gelsenkirchener privat doch viele Materialien kostenlos am Wertstoffhof loswerden.