Gelsenkirchen. Die Bundespolizei Gelsenkirchen erhält Verstärkung. Die Wache am Hauptbahnhof ist jetzt konstanter besetzt. Auch die Landespolizei erhält Kräfte.

Die Bundespolizei in NRW stockt ihr Personal auf. 2018 sind bereits 170 und am 1. März diesen Jahres 260 neue Kräfte hinzugekommen. Zum 1. September hat die Behörde nunmehr 130 weitere Polizisten eingestellt. Damit verfügt die für NRW zuständige Bundespolizeibehörde mit Sitz in Sankt Augustin bei Bonn über rund 3500 Mitarbeiter, davon sind knapp 3000 Polizeibeamte. Auch Gelsenkirchen partizipiert von den Verstärkungen, die Bundespolizei Dortmund, der Gelsenkirchen unterstellt ist, hat in einem ersten Schwung 40 und jetzt noch einmal elf neue Einsatzkräfte erhalten.

Das hat für die in der Vergangenheit oftmals verwaiste Wache am Südausgang des Gelsenkirchener Hauptbahnhofes zur Folge, dass „die Schichten jetzt zu 80 Prozent besetzt sind“, sagt Volker Stall, Sprecher der Dortmunder Bundespolizei. In den Jahren zuvor waren zwei Drittel der Schichten mangels Personal nicht besetzt – oft wurden die für hier vorgesehen Kräfte abgezogen – zur Grenzsicherung in Bayern, an Flughäfen oder an deutlich stärker frequentierte Drehkreuze wie Essen. Durch die Verstärkungen ist es nun möglich, dass „14 Polizisten und Polizistinnen in fünf Schichten arbeiten können. Insbesondere der Früh- und Spätdienst könne so dauerhaft besetzt werden, die fehlenden 20 Prozent betreffen nach Angaben des Sprechers „die Nachtschichten an ohnehin sehr publikumsarmen Tagen“.

Die Aufgaben der Bundespolizei

Die Bundespolizei ist in Nordrhein-Westfalen für die polizeiliche Sicherheit an knapp 700 Bahnhöfen und Haltepunkten, nebst einem rund 4700 Kilometer umfassenden Schienennetz, zuständig. Darüber hinaus ist die Behörde für die Luftsicherheit an den beiden Großflughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn sowie an allen NRW-Flughäfen und an der Schengenbinnengrenze zu Belgien und den Niederlanden für grenzpolizeiliche Aufgaben verantwortlich.

Die Gelsenkirchener Wache ist der Bundespolizei in Dortmund unterstellt – deren zu überwachendes Gebiet umfasst 6000 Quadratkilometer mit zig Revierstädten wie Essen, Dortmund und Gelsenkirchen, Duisburg und Oberhausen ausgenommen. Es erstreckt sich von Mülheim über Herne, den Kreis Recklinghausen bis hin nach Hattingen, Hagen, Lüdenscheid und Werdohl im Sauerland.

Volker Stall, Sprecher der für Gelsenkirchen zuständigen Bundespolizei Dortmund.
Volker Stall, Sprecher der für Gelsenkirchen zuständigen Bundespolizei Dortmund. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Schlagkraft wächst bald auf über 500 Kräfte

Die Bundespolizei Dortmund verfügt nunmehr über 320 Kräfte (Juli 2017: 270), damit ist aber noch nicht das Ende der vom Bundesinnenministeriums angekündigten Personaloffensive erreicht, wie Volker Stall berichtet. „In den kommenden fünf Jahren wird unsere Stärke auf mehr als 500 Bundespolizisten anwachsen.“ Eine Permanentbesetzung des Gelsenkirchener Bahnhofs steht damit in Aussicht. Wobei man nicht Einheiten wie die Bundesbereitschaftspolizei – quasi das Pendant zur Hundertschaft der Landespolizei – sowie die Mobile Überwachungs- und Kontrolleinheiten (MKÜ) vergessen darf, über die die Bundespolizei ebenso noch verfügt. Bis vor kurzem war die in Essen angesiedelte MKÜ in Gelsenkirchen im Einsatz, um Gruppen aggressiver junger Männer am Bahnhof zu kontrollieren und zur Raison zu bringen – Waffenfunde wie Einhandmesser und Ähnliches inklusive.

39 neue Polizisten am Gelsenkirchener Präsidium

Apropos Landespolizei: Das Gelsenkirchener Polizeipräsidium hat ebenso Zuwachs bekommen. „39 neue Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte haben am Montag ihren Dienst aufgenommen“, wie Pressesprecher Christopher Grauwinkel erklärte. 31 haben gerade ihre Ernennungsurkunde zum Polizeikommissar/-kommissarin erhalten, acht weitere bringen etwas mehr Vorerfahrung durch ihre Tätigkeit in anderen Behörden mit. Das Gros wird in den Wach- und Wechseldienst eingegliedert, „also auf der Straße“ Dienst verrichten, ein Neuankömmling verstärkt die Abteilung Staatsschutz. „Wir freuen uns über die zahlreiche Unterstützung“, so die Leitende Polizeidirektorin Heidi Fahrenholz. Sie sei aufgrund von Pensionierungen und Versetzungen dringend notwendig gewesen. „In Gelsenkirchen gibt es genug zu tun.“