Gelsenkirchen-Altstadt. Womit eröffnet man in Gelsenkirchen gerne Gespräche? Mit Schalke und der Ligalage. Das gilt auch für Wirtschaft und Politik beim Business-Brunch.
Eigentlich ist der Business-Brunch im Industrieclub Friedrich Grillo an der Zeppelinallee eine luftig-leichte Spätsommerveranstaltung, ein Treffpunkt in lockerer Runde, traditionell mit Gute-Laune-Musik (diesmal der „The Speedos“), mit guter Bewirtung, ausdauernden Gesprächen und erfreulich kurzen Reden. Andererseits ist die Veranstaltung der Arbeitgeberverbände Emscher-Lippe, des Handwerks-, Hotel- und Gaststättenverbands, der Industrie- und Handelskammer (IHK) sowie der Kreishandwerkerschaften auch so etwas wie ein Pflichttermin der Kategorie „sehen und gesehen werden“.
Zwei Minister und zwei Staatssekretäre beim Brunch im Industrieclub
Das galt beim 20. Brunch besonders: Mit zwei Landesministern, Ina Scharrenbach (Kommunales, Heimat, Bauen) und Lutz Lienenkämper (Finanzen), zwei Staatssekretären, etlichen Vertretern der Bundespolitik, der Bezirksregierung, Top-Gewerkschaftern, aber eben auch der lokalen Verwaltungsspitze und Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Kirchen war die Gästeliste prominent besetzt.
An die 260 Besucher tummelten sich schließlich in Haus und weitläufigem Garten, zwischen Sitzgruppen, Cocktailbar und Pavillons. Gute Wirtschaftskontakte helfen auch bei der Festplanung: Sieben Sponsoren unterstützten das Business-Treffen. Rainbow-Catering war für die Gaumenfreuden zuständig. Und so lieferten Asiatisches Hoki-Fischfilet , Pasta alla Norma oder Ingwer-Spitzkohl die kulinarische Basis für gepflegten Smalltalk oder auch vertiefende Gespräche.
IG Metaller freut die BvB-Niederlage
Mit IHK-Vertretern und Knut Giesler, NRW-Bezirksvorsitzender der IG Metall steht Finanzminister Lienenkämper zusammen. Das Thema? Erstmal Fußball. Lienenkämper war Samstag beim Schalker Heimsieg in der Arena, Giesler freut die BVB-Niederlage bei Union Berlin. Lienenkämper ist als Finanzminister erstmals beim Brunch dabei. „Ende August bin ich normalerweise im Urlaub“, sagt er. „Da hat es nie gepasst“. Diesmal gab es keine Überschneidungen im ministeriellen Terminkalender. „Es ist ja nicht mehr so oft der Fall, dass Verbände solche Veranstaltungen machen, wo alle hinkommen. Wollte man sonst so viele unterschiedliche Leute treffen, braucht man Termine für ein halbes Jahr“, meint der Minister – und macht sich bald darauf auf den Weg.
Das Format ist in dieser Zusammensetzung einzigartig
Raymond Opszalski, Vorsitzender des Arbeitgeberverbands Emscher-Lippe, erinnert in seiner Begrüßung an die Anfänge dieser „Netzwerkparty“, die in dieser Konstellation auch 20 Jahre nach dem Start noch einzigartig sei. „Die Gäste“, glaubt auch IHK-Standortleiter Jochen Grütters. „kommen alle gerne. Das ist ein Format, das der Wirtschaft und der Politik entgegenkommt. Und für die Stadt ist das auch wichtig.“