Schalke-Nord. Der „schwierigen und herausfordernden Situation“ in Schalke Nord will die Stadt entgegenwirken. Erste Maßnahmen sind umgesetzt, andere in Arbeit.
Als vergessenen, abgehängten Stadtteil sehen Anlieger längs der Schalker Meile Schalke Nord. In einer Anwohnerversammlung in den Räumen der „Blauweissen Fahrschule“ an der Kurt-Schumacher-Straße machten
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ihrem Ärger Luft (WAZ berichtete). Für die Verwaltung war Stadtbaurat Martin Harter vor Ort. Er unterstreicht nochmals, wie in der Bürgerrunde, dass die Stadt Gelsenkirchen den Stadtteil „sehr deutlich im Fokus, dass es bereits umfangreiche Planungen und auch schon erste eingeleitete Maßnahmen gibt, um „der in Teilen des Stadtteils schwierigen und herausfordernden Situation“entgegenzuwirken – und das nicht erst, seitdem sich Ende März Oberbürgermeister Frank Baranowski bei einem Rundgang durch Schalke Nord ein Bild der Lage gemacht hat und vor Ort Alarm geschlagen wurde.
„Teilweise beunruhigende Lage in Schalke-Nord“
„Die teilweise beunruhigende Lage in einigen Teilen von Schalke Nord kennen wir. Deshalb arbeiten wir seit geraumer Zeit daran, Schalke Nord möglichst rasch zum offiziellen Stadterneuerungsgebiet zu machen“, so Harter. Als offizielles Stadterneuerungsgebiet stünden dann umfangreiche Fördermittel für städtebauliche und soziale Maßnahmen zur Verfügung. Aber bevor das soweit ist, müssen formale Voraussetzungen erfüllt sein. „Und genau daran arbeiten wir bereits“, so Harter. Eine Position, die auch
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zuletzt im Rat der Stadt bekräftigte.
Entwicklungskonzept ist in Arbeit
Zentrale Voraussetzung ist ein Integriertes Entwicklungskonzept (IEK) für den Stadtteil. Das wird derzeit von der Stadtverwaltung vorbereitet und soll in der ersten Jahreshälfte 2020 erarbeitet werden.
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Unverzichtbar für die Aufstellung eines solchen Konzepts für den Stadtteil sei laut Harter allerdings, dass sich
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mit ihren Konzepten, Projekten und Vorschlägen einbrächten. „Die zukunftsfähige Entwicklung von Schalke Nord und die Revitalisierung der Schalker Meile ist eine solch große Aufgabe – die kann nur gelingen, wenn alle gemeinsam daran arbeiten“, appelliert der Stadtbaurat. In Kürze soll zu verschiedenen Themengesprächen einladen werden. „Es wäre schön, wenn möglichst viele Akteure dabei sind und wir zusammen daran arbeiten, die Situation in Schalke Nord Schritt für Schritt zu verbessern“, geht Harter auch auf Kritiker zu, die der Stadt Versagen im Viertel vorwerfen.
Bessere Chancen für Kinder
Mit örtlichen Bildungsexperten erarbeitet die Verwaltung ebenfalls eine sozialräumliche Strategie zur Verbesserung von Teilhabechancen von Kindern und Jugendlichen im Stadtteil. Erste Projekte und Maßnahmen haben bereits stattgefunden.
Auch diese Strategie wird Eingang in das aufzustellende Integrierte Entwicklungskonzept finden. Schnelle Lösungen sind nicht zu erwarten. Der Stadtbaurat: „Wir werden Geduld brauchen, um die Situation in Schalke Nord dauerhaft zum Besseren zu wenden.“
Die Kontrollen in der vergangenen Woche samt
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waren nicht die ersten Einsätze: Über 20 Objektüberprüfungen von Häusern in Schalke Nord hat es in den vergangenen Monaten gegeben. Eine Schrottimmobilie an der Kurt-Schumacher-Straße 110 konnte von der Stadt bereits angekauft werden und wird in Kürze niedergelegt.