Gelsenkirchen-Schalke-Nord. Schiegner hatte einen offenen Brief an Baranowski geschrieben und „unzumutbare Zustände“ in Schalke-Nord beklagt. Jetzt hat der OB geantwortet.

Oberbürgermeister Frank Baranowski hat jetzt auf ein über die sozialen Medien verbreitetes Schreiben der „Blauweißen Fahrschule GE“ reagiert und dem Verfasser, Steffen Schiegner, persönlich geantwortet.

Darin bedauert er, dass die im Schreiben formulierte Bitte, etwas gegen die „unzumutbaren Zustände“ in Schalke-Nord zu tun, ihn nicht auf direktem Weg als E-Mail, Schreiben oder Gespräch erreicht hat. „Denn“, so schreibt Baranowski laut Mitteilung der Stadt, „offene Briefe, zudem über soziale Medien und die Presse breit gestreut, münden leider oftmals in eine (öffentliche) Diskussion jenseits der Sachebene.“ Dennoch habe der Oberbürgermeister eine sachliche Antwort formuliert. Auch wenn die allermeisten der in dem offenen Brief erhobenen Kritikpunkte Sachverhalte betreffen, auf die die Stadt nicht unmittelbar Einfluss habe.

Baranowski: Schalke-Nord ist keinesfalls vergessen

Besonders wichtig ist Baranowski der Hinweis, dass Schalke-Nord keinesfalls vergessen ist. Bereits von 1995 bis 2008 im Rahmen des Stadterneuerungsprogramms Bismarck/Schalke-Nord mit im Blick, stünde der Stadtteil bereits seit einiger Zeit im Fokus. So sei die Stadt in Planungen der Stiftung Schalker Markt für die Schalker Meile eng eingebunden. Hier lägen erste Pläne bereits vor, die in Kürze vorgestellt werden sollen.

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Als erster Schritt soll noch in diesem Jahr die Eingangssituation der Glückauf-Kampfbahn verändert werden. Eine der Ideen von Stiftung und Stadt ist es auch, zu versuchen, Schalke-Nord in die Internationale Gartenausstellung IGA 2027 einzubeziehen, was ein Förderzugang für ein Stadterneuerungsprogramm sein könnte.

Objektprüfungen an über 20 Gebäuden in Schalke-Nord

In den vergangenen Jahren habe sich die Bewohnerstruktur in Schalke-Nord laut Stadt deutlich verändert. Baranowski macht deutlich, dass die Stadt dies ebenso auf der Tagesordnung habe wie die Entwicklung einer Reihe von Gebäuden dort. Über 20 davon (an der Kurt-Schumacher-Straße, Caub-, Hubertus-, Hülsmann- und Uechtingstraße) seien bereits Ziel sogenannter Objektprüfungen geworden. Weitere Überprüfungen würden folgen. Erste Immobilien seien bereits durch die städtische Wohnungsbaugesellschaft GGW oder die Stadterneuerungsgesellschaft Gelsenkirchen (SEG) aufgekauft. Zudem werde der Abbruch der Immobilie Kurt-Schumacher-Straße 110 vorbereitet.

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Baranowski an Schiegner: „Tiefgreifende Veränderungen werden aber ohne eine Aufnahme in ein neues Stadterneuerungsprogramm, also ohne Fördermittel des Landes, nicht zu stemmen sein. Unser Ziel ist es, entsprechende Mittel so zu beantragen, dass 2021 mit der Stadterneuerung begonnen werden kann. Gerne binden wir Sie und andere Akteure aus dem Stadtteil in die Konzepterstellung eines Stadterneuerungsprogramms ein.“

Baranowski will vor Ort in den Dialog eintreten

Für den Oberbürgermeister steht es außer Frage, dass für den Erfolg der Projekte, die aktuell für Schalke-Nord in Vorbereitung sind, das Gespräch mit lokalen Akteuren eine ebenso wichtige Komponente ist, wie für die Entwicklung weiterer Maßnahmen.

Wörtlich heißt es in dem Brief an Steffen Schiegner: „Hier steht unsere Zusage, vor Ort in den Dialog einzutreten. Wir wollen dies auch recht bald tun, allerdings auf Basis einer qualifizierten Vorbereitung, denn wir möchten aus den Gesprächen Impulse und Ergebnisse mitnehmen und natürlich auch Ergebnisse vermitteln. Dazu gehören auch Antworten auf die von Ihnen gestellte Frage nach den Immobilieneigentümern.“