Bismarck. Mit dem zweiten Hafenfest soll sich Graf Bismarck für Veranstaltungen etablieren. Topacts der Musik bringen drei Tage Programm auf die Showbühne.
Der Sonnenuntergang am Stölting Harbor ist an diesem Wochenende hinter die Boxentürme verlegt. Aber alle Blicke sind sowieso auf die Bühne beim zweiten Hafenfest gerichtet, am Westende der Marina. Schon an der Münsterstraße wird klar, hier läuft etwas Großes, Sperrbaken, Halteverbotsschilder an beiden Seiten bestimmen das Bild. Die Ordner beschicken die extra ausgewiesenen Parkplätze am Quartier Graf Bismarck aufmerksam, die ersten Areale fassen am Freitag schon keine Autos mehr. Für die Besucher schließt sich ein Abendspaziergang am Wasser entlang an. Und viele bleiben gleich vor der eigentlichen Veranstaltungsfläche stehen oder sitzen. Die Musik aus den aktuellen Charts rauf und runter können sie auch draußen genießen, sogar ein Bierwagen steht schließlich vor den Absperrungen.
Tausende Besucher beim Hafenfest am Stölting Harbor
Deshalb zählt Dominik Mosbacher, Juniorchef der veranstaltenden Stölting Service Group, die den Harbor hier hochgezogen hat und betreibt, die „Zaungäste“ auch einfach gleich mit. Zur Premiere des Hafenfestes im vergangenen Jahr wurden 60.000 Feierwillige erwartet, am ersten Abend, so schätzt er vorsichtig, sind „4000, vielleicht 4500 auf dem Gelände, noch einmal 2500 drumherum am Ufer“, meint er lächelnd.
Hafenfest Graf Bismarck vor Stölting Harbor
Drei Tage geballte Musik-Ladung
Mit drei Tagen Programm ist hier eine geballte Ladung zu erwarten, angekündigt werden DJs und Pop-Größen wie Walshy Fire von „Major Lazer“. Und beim Namen „Nico Santos“ steigt nicht nur der Geräuschpegel vor der Bühne, sondern bestimmt auch der Blutdruck der weiblichen Besucher. „Wir wollen das ja schließlich hier etablieren,“ erklärt Mosbacher die eindrucksvolle Liste. Das Wachstum auf dem gesamten Gelände soll sich fortsetzen. „Heute ist erst der Anfang, am Sonntag erwarten wir hier 20.000 Leute,“ ist er überzeugt.
Am Sonntag ist der Eintritt kostenfrei, an den beiden anderen Abenden greifen die Club-Szene-Fans im Vorverkauf für 14, an der Tageskasse für 19 Euro in die Tasche. Zivile Preise an den Catering-Zelten, Bier für 3 Euro, Wasser für 1, Burger ab 6 Euro, Fischbrötchen ab 3,50, das zahlt man auch auf vielen Veranstaltungen.
Über 100 Mitarbeiter unterwegs
Aber da kriegt man dann auch nicht unbedingt ein Feuerwerk über der Hafen-Silhouette geboten, und schon gar nicht so viele Stars.
Zeche Graf Bismarck
Der erste Steinkohleschacht der Zeche „Graf Bismarck“ entstand bereits 1869. 1913 wurde eine zentrale Kokerei für bereits acht Schachtanlagen gebaut. 1955 und 1958 gingen zwei Steinkohle-Kraftwerke in Betrieb. Die Schließung der Zechen 1963 läutete das Bergwerksterben im gesamten Ruhrgebiet ein.
Die 82 Hektar große Fläche geriet aus dem Fokus, nachdem 1973 auch die Kokerei und die Kraftwerke geschlossen wurden. Mit der Grundstücksübernahme durch den Grundstücksfonds NRW.Urban in Düsseldorf kam ab 2007 neues Leben nach Bismarck.
Den Freitag schloss DJ Antoine („Welcome to St. Tropez“), am Samstag sollten Leon Machere („Copacabana“), der Rapper Bausa („Was du Liebe nennst“), „Kay One“ („Senorita“) und „MBP“ für Beats sorgen. Für den Sonntag waren die Gold-Coverband, Oli P. und die „Wayne Schlegel Coverband’“ vorgesehen.
Über 100 Mitarbeiter, überschlägt Dominik Mosbacher, waren im Gelände unterwegs, um die Versorgung sicherzustellen, für die Parkplätze und als Security an den Eingängen, an denen sich jeweils schon am frühen Nachmittag beachtliche Schlangen bildeten. Spricht dafür, dass sich das Gelände mit dem kürzlich eingeweihten Club „M.one“ als Adresse zwischen City und Buer etablieren kann. Ob zum Flanieren oder zum Feiern.