Gelsenkirchen. Nach dem tödlichen Badeunfall im Sport-Paradies kündigen die Stadtwerke Maßnahmen an. Unterdessen liegt das Ergebnis der Obduktion vor.

Knapp zwei Tage nach dem tragischen Badeunfall im Sport-Paradies, bei dem am Pfingstmontag ein zweijähriger Junge aus Bochum starb, steht das Ergebnis der von der Staatsanwaltschaft Essen anberaumten Obduktion fest: Der Junge ist ertrunken. Bei dem Unfall befand sich das Kind im Flachwasser des Wellenbereiches. Der war zu dem Zeitpunkt nicht in Betrieb, es gab also keinen Wellengang, so die Behörde. Weitere Details zum Unfallhergang sind noch Gegenstand laufender Ermittlungen.

Die Gelsenkirchener Stadtwerke, Betreiber des Bades, haben jetzt nach dem Unfall weitere Maßnahmen angekündigt, um Eltern oder Begleitpersonen über ihre Aufsichtspflicht für Kinder und über die Risiken des Schwimmens noch umfänglicher zu informieren. Stadtwerke-Sprecherin Janine Meyer-Simon: „Wir werden durch geeignete Hinweisschilder dafür sorgen, dass die Gäste, sobald sie unsere Schwimmhalle betreten, nochmals eindringlich darauf hingewiesen werden, dass alle Kinder Schwimmflügel anhaben, nicht unbeaufsichtigt bleiben und schon gar nicht alleine in ein Becken gehen, wenn sie nicht schwimmen können.“

Auch interessant

Schwimmbadbesucher hatten am Abend des Pfingstmontags den leblosen Körper des Kleinkindes an der Wasseroberfläche entdeckt. Ein Schwimmmeister begann sofort den Jungen zu reanimieren, doch der verstarb kurze Zeit später im Krankenhaus.

Piktogramme an den Kassen

Die Stadtwerke haben eigenen Angaben zufolge nach dem tödlichen Badeunfall im Januar im Zentralbad, das auch von den Stadtwerken betrieben wird, die bereits vorhandenen Schilder durch Tafeln in mehreren Sprachen inklusive Piktogrammen an den Kassen ersetzt. Sie weisen darauf hin, dass Kinder Schwimmflügel tragen sollten.

Auch interessant

„Auch wenn Schwimmflügel grundsätzlich nicht als Rettungsmittel sondern nur als Auftriebshilfe dienen, stellen sie doch eine wichtige und oftmals bereits lebensrettende Maßnahme dar“, so Meyer-Simon. Natürlich habe auch die Gefahrenaufklärung und Sensibilisierung der Besucher mit Kleinkindern durch Bäder-Mitarbeiter weiter stattgefunden. „Leider mussten wir schmerzlich feststellen, dass es trotz dieser Maßnahmen erneut zum Unfalltod eines kleinen Kindes gekommen ist, das nicht schwimmen konnte“, so die Sprecherin.

Schwimmkurse für Kinder

Die Stadtwerke engagieren sich gemeinsam mit der Stadt, Gelsensport sowie den lokalen Schwimmvereinen, möglichst vielen Kindern das Schwimmen beizubringen. So hoffen sie, das Risiko für die Gruppen minimieren zu können, die nicht wissen, welche Gefahr Wasser für Kinder bedeuten kann.