Gelsenkirchen. Im Zentralbad in Gelsenkirchen ist ein Kind ertrunken. Eine Schwimmmeisterin hatte das fünfjährige Mädchen am Boden eines Beckens entdeckt.

Dramatische Nachricht am Samstagnachmittag: Im Gelsenkirchener Zentralbad ist ein fünfjähriges Mädchen ertrunken. Wie die Polizei meldet, hatte eine Schwimmmeisterin auf dem Boden des Lernschwimmbeckens (maximale Wassertiefe 128cm) den Körper des Kindes gesehen. Sie sprang sofort ins Wasser und barg das Mädchen. Am Beckenrand versuchte sie, das Kind zu reanimieren. Auch die Rettungskräfte der Feuerwehr wurden alarmiert.

Das fünfjährige Kind syrischer Herkunft, das in Dortmund wohnt und mit Verwandten – drei Erwachsenen und fünf weiteren Kindern – das Schwimmbad besuchte, starb dennoch wenig später im Krankenhaus. Die mitanwesende Familie und die Bademeisterin werden betreut, die Ermittlungen zum Hergang dauern laut Polizei an.

Am Samstag seien bereits die Angehörigen sowie die Rettungsschwimmer befragt worden, teilte ein Sprecher der Polizei am Sonntag mit. "Wir hoffen, dass wir Montag erste Erkenntnisse haben, was dort genau passiert ist." Es werde bislang nicht gegen einzelne Personen ermittelt.

Schwimmbad dient als Lern-Bad für Schulklassen in Gelsenkirchen

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    Das Zentralbad verfügt über insgesamt vier Becken. Eines für Babys, eines für Nichtschwimmer und zwei für Schwimmer, wovon eines auch bei Schwimmwettbewerben genutzt wird. Das Schwimmbad gegenüber des Musiktheaters im Revier dient seit jeher auch als Lern-Bad für Schulklassen in Gelsenkirchen.

    Das Nichtschwimmerbecken, in dem das fünfjährige Mädchen ertrunken ist, ist aus dem verglasten Schwimmmeisterhäuschen nur schlecht einzusehen. Während die Bademeister auf die tieferen Becken einen freien Blick haben, ist die Sicht auf das mit Treppenstufen ausgestattete Becken, das an seiner tiefsten Stelle 1,28 Meter misst, teilweise durch einen Sprungturm verbaut. Allerdings gibt es am Rande dieses Becken – zum Beispiel für erwachsene Begleitpersonen – die Möglichkeit sich auf eine Bank zu setzen und das Geschehen im Becken zu beobachten.

    Viele Kinder können nicht richtig schwimmen

    Allein in den ersten acht Monaten des Jahres 2018 waren nach vorläufigen Zahlen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) 445 Menschen beim Baden tödlich verunglückt. In Nordrhein-Westfalen waren es 55 Menschen. Risikogruppen seien Kinder und Flüchtlinge, so die DLRG. Viele könnten nicht richtig schwimmen. (mit dpa)