Gelsenkirchen. 2014 zog die Gelsenkirchenerin Terry Reintke als jüngste Abgeordnete ins Europaparlament ein. Am Sonntag startet sie für die Grünen auf Platz 3.
Terry Reintke, gerade 32 Jahre alt geworden, zog 2014 als damals jüngste Abgeordnete in das EU-Parlament ein. Jetzt kandidiert sie für eine zweite Amtszeit – und mit Listenplatz 3 auf der „Grünen Liste für Europa“ hat sie auch gute Chancen, erneut ins Parlament einzuziehen.
Bereits zu Schulzeiten engagiert
Dabei sind der gebürtigen Gelsenkirchenerin vor allem auch ihre Wurzeln wichtig: 1987 als Theresa Reintke in Gelsenkirchen geboren, besuchte sie das Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium bis zum Abitur, bis sie 2006 zum Politikwissenschaftsstudium nach Berlin zog. Bereits zu Schulzeiten engagierte sich Terry Reintke in der Politik, wurde 2004 Mitglied der Grünen Jugend und ab 2008 auch im Bundesvorstand der Grünen tätig.
Von 2011 bis 2013 startete sie ihre internationale Politikkarriere als Sprecherin der Federation of Young European Greens. „Ich bin am Europatag, am 9. Mai, geboren, und denke, das war ein Zeichen für mich, dass ich mich für den Europäischen Gedanken engagieren sollte“, erzählt Terry Reintke, die seit vier Jahren für die Grünen im Europaparlament sitzt und sich auf vielen Ebenen engagiert.
Suche nach politischen Mitstreitern
„Ich finde die Arbeit auf EU-Ebene so spannend, weil es keine festen Koalitionen gibt und man sich für jeden Gesetzesvorschlag neue Mitstreiter für eine politische Mehrheit suchen muss“, erklärt sie. Dabei sei die erste Legislaturperiode nicht immer einfach gewesen, verrät sie in ihrem aktuellen Wahlkampfvideo auf Twitter: „Ich wurde bedrängt, belästigt, beleidigt – aber nichts davon wird mich aufhalten. [...] Wir können uns nicht einschüchtern lassen. Wir müssen gemeinsam für das kämpfen, an das wir glauben. Wenn wir wollen, dass das Europäische Projekt weiterlebt, müssen wir mutig und leidenschaftlich dafür eintreten. Wir müssen klarmachen, wo wir stehen – und uns von dort aus auf den Weg machen. Gemeinsam. Als Europäer. Ich möchte ein Teil dieser Reise sein“, so wirbt Terry Reintke mit einem aktuellen Video in den Sozialen Medien für ihre Wiederwahl.
Mit Social Media in den Wahlkampf
Und obwohl sie im vergangenen Jahr Opfer von Hackern wurde, die ganz persönliche Daten abschöpften, setzt Reintke nach wie vor auf ihre öffentlichen Kanäle bei Twitter, Facebook und Co.: „Ich kann über diese Kanäle Menschen ganz direkt erreichen, kann ihnen meine Politik näher bringen. Das ist vor allem in jenen Ländern wichtig, in denen die Pressefreiheit eingeschränkt ist“, gibt die 32-Jährige zu bedenken.
Im EU-Parlament setzt sie sich vor allem für die Rechte von Frauen und der „Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender Community“ (LGBT) ein.