Gelsenkirchen-Schalke. . 65 Langzeitarbeitslose gehören nun dem Quartiersservice Sauberkeit und Ordnung in Gelsenkirchen an – dank des Sozialen Arbeitsmarktes.
Menschen in bordeauxroten Jacken sollen schon bald zum gewohnten Stadtbild gehören. Denn seit dem 1. Mai wird flächendeckend der Quartiersservice Sauberkeit und Ordnung aufgebaut. 65 Personen werden nun im Rahmen der städtischen Initiative „. . . weil es unsere Stadt ist“ durch ihr Quartier laufen und eben auf ein gepflegtes Erscheinungsbild achten. Entstanden sind die neuen Stellen im Rahmen des zu Jahresbeginn gestarteten Sozialen Arbeitsmarktes, der Menschen aus der Langzeitarbeitslosigkeit führen soll.
„Der Soziale Arbeitsmarkt nimmt Fahrt auf“, freute sich OB Frank Baranowski im Rahmen der Vorstellung des neuen Angebots. Immerhin hätte die Stadt rund zwölf Jahre darauf gedrängt, ehe der Durchbruch endlich gelingen konnte. Durch den Quartiersservice, so Baranowski, werde „Sinnvolles mit Nützlichem verbunden“.
Sieben Jahre ohne Job
Angestellt sind die 65 neuen Mitarbeiter insgesamt bei drei verschiedenen Trägern: Awo, Caritas und Gafög. Langzeitarbeitslosigkeit bedeutet in dem Fall, dass die Personen mindestens in den letzten sieben Jahren nicht regelmäßig in die Arbeitslosenversicherung einzahlen konnten.
Ermöglicht wird die Finanzierung durch Fördergelder über fünf Jahre. In den ersten zwei Jahren werden 100 Prozent des versicherungspflichtigen Entgelts vom Bund gezahlt, danach jährlich 90, 80 und 70 Prozent. „Das ist eine sehr gute Perspektive“, meinte Sozialdezernent Luidger Wolterhoff.
Ansprechpartner bei Beschwerden und Problemen
Bis Jahresende sollen 400 Personen einen Job haben
Seit Jahresbeginn ist der Soziale Arbeitsmarkt in Gelsenkirchen gestartet. Bis Ende 2019 will das Integrationscenter für Arbeit (IAG) insgesamt 400 Langzeitarbeitslose in Lohn und Brot bringen.
Sozialdezernent Luidger Wolterhoff kündigte am Dienstag an, dass dank des Sozialen Arbeitsmarktes weitere 40 Plätze im Bereich der Grünpflege und weitere 15 Plätze im Bereich der Sportplatzpflege entstehen sollen.
Doch wie sehen die Aufgaben der neuen Quartiersmeister aus? „Sie sollen eine Art Lotsenfunktionen übernehmen. Wir haben jetzt ja immerhin 65 Augenpaare mehr“, sagte Thomas Richter, Abteilungsleiter im Referat Öffentliche Sicherheit und Ordnung. Denn auch der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) kann nicht überall sein.
In ihren Quartieren sollen sie bei Beschwerden und Problemen als Ansprechpartner für die Bürger fungieren und die Verwaltung schließlich über Verbesserungspotential aufklären. Nicht deren Aufgabe sei es, beispielsweise wilde Müllkippen selbständig zu beseitigen, sondern eben vielmehr eine Info an Gelsendienste zu geben. Bei der Zuteilung auf die einzelnen Stadtteile sei laut Richter darauf geachtet worden, wo es besonders viele Beschwerden gebe.
Schulungen als Vorbereitung
Die neuen Mitarbeiter wurden zuletzt in Schulungen auf ihre Aufgaben vorbereitet. „Wir planen auch noch ein Deeskalationstraining“, berichtete Frank Schmelting von der Awo. Für dessen Mitarbeiter stehen in den Stadtteilen die Quartierszentren als zentraler Anlaufpunkt zur Verfügung – wie zum Beispiel in Schalke an der Grenzstraße oder an der Paulstraße in Bismarck. Auch dort können Bürger das Gespräch mit ihnen suchen. Den nötigen Wiedererkennungswert besitzen sie dank ihrer auffälligen Dienstkleidung schon einmal.