Gelsenkirchen-Bismarck. . Den Abriss des Eckkomplexes soll der Hauskauf erleichtern. Die Sperrzeit der Gelsenkirchener Bismarckstraße kann jedoch nicht verkürzt werden.

Seit dem 1. April ist die Bundesstraße 227 in Höhe der Kreuzung Jägerstraße gesperrt. Eingespielt hat sich die Verkehrssituation auf den Umleitungsstrecken vornehmlich durch eher enge Wohnstraßen in Bismarck zumindest außerhalb der Hauptverkehrszeiten. Größere Beschwerden hat man seitens der Stadt zumindest nicht registriert.

Die Schrottimmobilie musste weiter gesichert werden

Vom dortigen Eckhaus Bismarckstraße 300 geht Gefahr aus. Aus Sicht des Experten, der das Gebäude für den anstehenden Abriss durch die GGW, die Gelsenkirchener Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft untersuchen sollte, musste die Schrottimmobilie weiter gesichert werden. Im Inneren, so die Planung, müssen aufwändig Stützen und Streben eingebaut werden, um beim Abriss die direkt angebauten Giebel der Nachbarhäuser aufzufangen.

Nur Fußgänger und Radfahrer können passieren

Mindestens sechs Wochen, so der vorige Woche angedachte Zeitplan, bliebe der Bereich außer für Fußgänger und Radfahrer komplett dicht, danach könne die Bismarckstraße zumindest einspurig freigegeben werden. Einseitig könnte sich nun eine Lösung ergeben, die der GGW zumindest den Abriss (für den ohnehin eine Vollsperrung hätte vorgenommen werden müssen) erleichtert, aber wohl nicht die Sperrzeit verkürzen wird, wie Geschäftsführer Harald Förster erläutert.

Für den Autoverkehr bleibt der Kreuzungsbereich am Eckhaus Bismarckstraße 300 noch wochenlang gesperrt.
Für den Autoverkehr bleibt der Kreuzungsbereich am Eckhaus Bismarckstraße 300 noch wochenlang gesperrt. © Jörn Stender

Nachdem die GGW in der Vergangenheit bereits vergeblich über den Kauf der Immobilie Jägerhofstraße 1 verhandelt hatte, kommt sie nun doch zum Zug. Der Vertrag sei notariell unterschriftsreif, heißt es. Die dort bis Anfang April wohnenden Personen sollen Wohn-Alternativen bekommen. „Wir versuchen, mit den betroffenen fünf Familien zu schnellen Lösungen zu kommen“, sagt Förster. Durch den Haus-Kauf entfielen zu dieser Seite die schwierigen und kostspieligen Stützmaßnahmen, womit sich der Erwerb wohl auszahle. Außerdem ergebe sich ein leichterer Zugang zum Abriss beider Gebäude.

Das Gebäude ist im Besitz einer Großfamilie

Das Haus Jägerstraße 1 ist nach rechts nicht angebaut, über die Hofzufahrt wären Abrissarbeiten möglich. Auch das Gebäude Bismarckstraße 302 ist derzeit geräumt. Kaufabsichten seitens der GGW soll es auch hier gegeben haben. Doch das Gebäude ist im Besitz einer Großfamilie, die ihre Immobilie nicht aufgeben will. Sind die Gebäude gefallen, plant die GGW nicht etwa eine neue Bebauung. Förster: „Wenn überhaupt, stünde das ganz weit am Horizont.“

>>> Übertragung der Flächen an die Stadt

Die mit 14 Metern geringe Grundstückstiefe, die eher schwierige Marktsituation vor Ort und – nach der Abstufung durch das Land – gerade die in Gelsenkirchen unattraktiven Fördermodalitäten für öffentlich geförderten Wohnraum machten eine Neubebauung des Eckgrundstücks unwahrscheinlich. Zudem sei die gesamte Grundfläche nur 550 Quadratmeter groß, so Harald Förster.

Der Plan der GGW: „Wir übertragen die Flächen nach dem Abriss der Stadt. Die könnte dann dort zum Beispiel eine kleine Grünanlage anlegen.“