Rotthausen. . Kirsten Sowa (53) aus Gelsenirchen ist Pfarrerin, Ehefrau und hat drei Kinder. So verbringt die Pfarrerin die stressigen Weihnachtstage.

Rund um das nur im Lied „stille“ Weihnachtsfest sind die Terminkalender der allermeisten Menschen prall gefüllt mit Vorbereitungen aller Art und Familienbesuchen. Aber wie macht das eine Pfarrerin, die sich nicht nur um die eigene Familie, sondern um alle Schäfchen in ihrer Gemeinde kümmert, ihnen ein schönes Fest zu bereiten versucht? Wir sprachen mit Kirsten Sowa, Pfarrerin in der Emmaus-Kirchengemeinde, Ehefrau und Mutter von Zwillingssöhnen (bereits 19) und einem weiteren Sohn (16).

Ein voller Terminkalender vor Weihnachten

„Ja, Weihnachten ist besonders“, räumt die 53-Jährige mit einem tiefen Seufzer ein. Auch wenn es leichter sei, seit die Kinder groß sind. „Aber als sie klein waren, habe ich sie einfach am Heiligabend in die Kinderbespaßung der katholischen Nachbargemeinde in Hassel gebracht. Damals war ich in der evangelischen Gemeinde Hassel tätig. Das war sehr schön, für alle Beteiligten“, erinnert sie sich.

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In den Tagen vor Weihnachten dominieren Weihnachtsfeiern mit den vielen Helfern in verschiedensten Gruppen den Terminkalender von Kirsten Sowa. Trauercafé, Demenzcafé, Treffen mit den hauptamtlichen Mitarbeitern, der Schulgottesdienst, Termine am lebendigen Adventskalender. Langeweile kommt da nicht auf, die Zeit für Besinnung ist knapp.

Schwer für die Frühaufsteherin

Am 24. leitet sie morgens um elf Uhr einen Gottesdienst im Altenheim. „Da sind viele Angehörige dabei, das ist immer sehr schön,“ sagt Kirsten Sowa. Das nächste Mal steht sie dann am 24. abends um 23 Uhr in ihrer Kirche in Rotthausen auf der Kanzel. „Das ist schwer für mich. Zum einen, weil ich Frühaufsteherin und kein Nachtmensch bin. Zum anderen, weil ich immer noch nervös bin vor diesem besonderen Gottesdienst, “ bekennt sie. „Zum Glück ist mein Mann hauptsächlich für das Essen daheim zuständig, ich nur für Deko und Nachtisch.“ Da droht also kein Stress. „Manchmal ruft tagsüber aber jemand aus der Gemeinde an, weil er sich einsam fühlt. Dafür nehme ich mir Zeit,“ versichert Sowa.

Nachmittags dann geht es mit der eigenen Familie in den Gottesdienst, um 16 oder 18 Uhr, das ist noch offen. Danach gibt es Abendbrot, Bescherung – immer mit einem Familienspiel, das auch gleich ausprobiert wird. Das muss diesmal schnell gehen, wenn um 23 Uhr der Gottesdienst ansteht. „Aber durch das Programm bin ich auch abgelenkt, kann nicht zu nervös werden. Das hilft.“