Gelsenkirchen-Ückendorf. . Echte Halloween-Fans: Seit 2006 veranstaltet Familie Heither aus Gelsenkirchen ein öffentliches Grusel-Event vor dem eigenen Haus.

Eine schwarz gekleidete Frau, deren Gesicht immer wieder rot aufleuchtet, ein Skelett, das einen Menschenfuß auf einem Grill erhitzt, Zombies, Ratten, Spinnen, Hexen und ein übergroßer Frankenstein, der von Spinneweben bedeckt ist: Vor dem Haus von Familie Heither in der Straße Zur Alten Schule ist mächtig was los.

Horrorlabyrinth im Mystery-Garden für Halloween

Zwischen Bauzäunen und bedruckten Planen in dem sogenannten Mystery-Garden wurde – extra für Halloween – ein kleines Horrorlabyrinth erschaffen. Schaurige Musik, Nebel und ungewöhnliche Geräusche lassen den Gruselfaktor steigen. Sich zu erschrecken ist hier erwünscht!

Wie kam es zu der Idee?

Kultige Figuren sind fester Bestandteil der Dekoration.
Kultige Figuren sind fester Bestandteil der Dekoration. © Joachim Kleine-Büning

Zwar mit Unterbrechungen, aber bereits seit 2006 organisiert Familie Heither jährlich ein Halloween-Event. Früher am ehemaligen Haus in Bulmke-Hüllen, 2010 an der Kindereisenbahn im Revierpark Nienhausen und vor zwei Jahren erstmals am neuen Wohnort in Ückendorf.

Zu der Idee kam es 2005, als man Halloween inklusive Süßigkeiten für Kinder aus der Nachbarschaft vergessen hatte und stattdessen Zahnpasta unter der Türklinke vorfand. „Das zahle ich euch heim“, dachte sich Diana Heither damals und sammelte schaurige Accessoires und Gruselfiguren fürs nächste Jahr zusammen. „Im darauffolgenden Jahr sind die Kinder beim ersten Halloweenlabyrinth vor Schreck bis zur nächsten Bordsteinkante gesprungen“, erzählt die 49-Jährige lachend weiter.

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In den folgenden Jahren wurde das Projekt größer und größer. Immer mehr Nachbarn halfen ihr bei den Vorbereitungen. Die Anzahl der Besucher stieg. 2012 war es soweit: Erstmals besuchten 2000 Menschen Familie Heither. „Darunter auch ein paar Verrückte, die es lustig fanden, mit Eiern zu werfen“, sagt Heither verärgert und fährt fort: „Das Ganze war nicht mehr kontrollierbar, so dass wir alle Sachen verkauften und aufhören wollten.“

Lebendige Erschrecker

Gruselige Gestalten gehören zum Horrorlabyrinth dazu.
Gruselige Gestalten gehören zum Horrorlabyrinth dazu. © Joachim Kleine-Büning

Doch der Spuk (im positiven Sinne) sollte nicht enden. 2016 kaufte man neue Sachen, bastelte fleißig und setzte das Event am 31. Oktober fort. In diesem Jahr sind es über 20 Figuren aus den unterschiedlichsten Materialien. Elf davon sind in der Lage, sich zu bewegen, zu leuchten oder Geräusche von sich zu geben. Aber dank der Nachbarn gibt es auch lebendige Erschrecker. In der Siedlung hilft so gut wie jeder mit, dass der Halloween-Brauch, der seine Anfänge vor mehr als 2000 Jahren in Irland nahm, auch in Ückendorf stattfinden kann. So erblickt man in den Nachbarshäusern und -gärten leuchtende Kürbissen, Spinnweben, Gräber und was sonst noch zu Halloween dazugehört.

Tipps für ein Horror-Make-up

Den Vorgarten der Familie zieren Grabsteine.
Den Vorgarten der Familie zieren Grabsteine. © Joachim Kleine-Büning

Natürlich ist die Nachbarschaft inklusive Familie Heither auch verkleidet und obendrein gruselig geschminkt. Den Erschreckern, die im Labyrinth aushelfen, verpasst Diana Heither dann einen außergewöhnlichen Grusellook. Hierfür hat die 49-Jährige auch den ein oder anderen Trick auf Lager. Da Latex einen eher unangenehmen Geruch hat und auch zu Hautausschlägen führen kann, verwendet sie lieber eine Masse aus Haferflocken und Cornflakes. Rote Beete und Speisestärke mischt sie zu Kunstblut zusammen. Mit Gelatine werden gefährlich aussehende Schnitte und Brandwunden auf die Haut gezaubert.

>>> Wann und wo darf sich gegruselt werden?

Gruselfreunde – kostümiert und ohne Verkleidung – sind an Halloween (31. Oktober) eingeladen, ab 16 Uhr den Mystery-Garden, Zur Alten Schule 76 a, zu besuchen. Neben dem schaurig-schönem Horrorlabyrinth von Familie Heither in Ückendorf gibt es für die Gäste bis 22 Uhr auch Speis’ und Trank.