Gelsenkirchen. . Krankheit, unbesetzte Stellen und Kundschaft ohne ordnungsgemäße Papiere führen zu langen Wartezeiten im Gelsenkirchener Straßenverkehrsamt. Die Stadt empfiehlt, Termine zu vereinbaren.

Tumultartige Szenen im Straßenverkehrsamt wie vor ein paar Tagen noch in Duisburg hat es in der Gelsenkirchener Zulassungsstelle bislang nicht gegeben. Auch braucht es laut Stadt keinen Sicherheitsdienst an der Wildenbruchstraße, um die Gemüter zu beruhigen. Wer allerdings ohne Termin kommt, muss viel Zeit zum Warten mitbringen. Denn nach wie vor ist die Lage hier angespannt.

Dünne Personaldecke in der Zulassungsstelle

Kern des Problems ist die weiterhin dünne Personaldecke der Zulassungsstelle, die seit längerer Zeit – zuletzt berichtet hatte die WAZ Ende Juni – nur mit der Hälfte der Mitarbeiter auskommen muss, die laut Stellenplan vorgesehen sind. „15 Stellen sind im Front Office-Bereich angesiedelt“, sagt Stadtsprecher Martin Schulmann. Gemeint sind damit Mitarbeiter im direkten Kundenkontakt.

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Vier Stellen sind aktuell unbesetzt – sie sind seit Juni ausgeschrieben -- und zwei wegen Erkrankungen langzeitverwaist. Dazu gibt es noch einen Voll- und einen Teilzeitplatz in der Einarbeitung sowie eine Stelle, auf der ein Lehrgangsteilnehmer für den gehobenen Dienst sitzt – allerdings nur an drei Tagen die Woche.

Täglich werden etwa 150 Wartemarken ausgegeben

Trotz reduzierter Sollstärke bearbeitet die Zulassungsstelle zwischen 160 und 180 Fälle pro Tag, in der Regel werden bei sieben vorhandenen Mitarbeitern täglich etwa 150 Wartemarken herausgegeben.

Stadtsprecher Martin Schulmann.
Stadtsprecher Martin Schulmann. © JKB

Aber es reichen ein paar Kleinigkeiten, um das fragile Zeitmanagement aus dem Takt zu bringen. Froh kann derjenige sein, der pünktlich zum vereinbarten Termin erscheint, im September lag seine durchschnittliche Bearbeitungszeit bei „rund zehn Minuten“, so Schulmann mit Blick in das behördeninterne Statistik-Tool. „Mit Marke reichte die Wartezeit von einer bis zweieinhalb Stunden.“

Unterlagen fehlen, sind oft nicht ordnungsgemäß

Ein paar Minuten Verspätung bedeuten, dass ein Termin-Kunde zwar mit einer Sondermarke dazwischengeschoben wird, bis dahin vergehen durchaus ein bis zwei Stunden. Zudem wird der Zeitplan „häufig wegen unvollständiger oder nicht ordnungsgemäßer Unterlagen, die erst noch eingehender überprüft werden müssen“, ausgebremst. Sprachprobleme führen ebenso dazu, dass kostbare Zeit verloren geht.

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Nicht selten ist der Andrang von Bürgern ohne Termin beim Straßenverkehrsamt so groß, dass bereits ab 8.45 Uhr keine Wartemarken mehr herausgegeben werden können, weil ansonsten das Pensum bis Dienstende nicht zu schaffen ist.

Launen der Kundschaft schrecken Bewerber ab

Besserung ist wohl nicht zu erwarten. Zwar stoßen weitere städtische Lehrgangsteilnehmer zum gebeutelten Zulassungsteam dazu, im Gegenzug muss die Rumpftruppe aber auch mal Urlaub nehmen. Und dass Bewerber für die vier freien Verwaltungsstellen Schlange stehen, kann man so auch nicht behaupten. Wer die Launen der Kundschaft einmal miterlebt hat, der weiß, es gibt angenehmere Arbeitsplätze.

Zeit sparen und online einen Termin festlegen

Mit der Online-Terminvergabe lässt sich langes Warten im Straßenverkehrsamt vermeiden.
Führerscheinstelle:
https://bit.ly/2K0qMr1.
Zulassungsstelle:
https://bit.ly/2lhVduU

Die Öffnungzeiten: montags bis mittwochs von 8 bis 15 Uhr, donnerstags von 8 bis 17 Uhr und freitags von 8 bis 11.30 Uhr.

Die Adresse: Wildenbruchstraße 10. Der größter Andrang herrscht in der Zeit zwischen 9.30 und 14 Uhr. Stoßtage sind insbesondere Montag und Freitag.