Gelsenkirchen. . Computersystem hatte eine Störung. Dadurch sind viele Anliegen unbearbeitet liegen geblieben. Krankheit und unbesetzte Stellen erschweren Lage.

Wer in diesen Tagen beim Straßenverkehrsamt etwas zu erledigen hat, der muss mit längeren Wartezeiten rechnen oder sogar damit, dass er nicht dran kommt – obwohl er vielleicht mehrere Stunden vor der Schließung der Zulassungsstelle zugegen war. Mehrere Bürger hatten sich bei der Verwaltung und bei der WAZ über die missliche Situation beschwert.

„Die Lage ist sehr speziell“, erklärt Stadtsprecher Oliver Schäfer. Auslöser für die Probleme sei eine Störung des Computersystems am vergangenen Donnerstag gewesen – „und zwar auf bundesweiter Ebene.“ Die Rechner der Zulassungsstellen sind an ein Netzwerk angeschlossen. Der Ausfall hat dazu geführt, dass zahlreiche Termine und Anliegen unbearbeitet liegen geblieben sind. Folge: Arbeitsstau, weil die Sachbearbeiter durch die massive Störung hinterher hinken.

Vier Mitarbeiter erkrankt

Zusätzlich ausgebremst wird der Arbeitsfluss noch durch eine weitere, personelle Ausnahmesituation. „Vier Mitarbeiter des Straßenverkehrsamtes sind derzeit erkrankt“, sagt Oliver Schäfer, „dazu gibt es noch eine unbesetzte Planstelle, ab Juli sind es drei.“

Zusammen mit jenen Kollegen, die gerade im Urlaub sind, fehlen acht Kräfte von 16 ausgewiesenen Mitarbeitern.

Termine vier Wochen vorher setzen

Nach dem Ziehen einer Nummer heißt es für Kunden ohne Termin: erst einmal warten.
Nach dem Ziehen einer Nummer heißt es für Kunden ohne Termin: erst einmal warten. © Thomas Schmidtke

Üblicherweise ist der Andrang beim Straßenverkehrsamt an der Wildenbruchstraße 10 in der Zeit zwischen 9.30 und 14 Uhr fast immer sehr groß. Insbesondere sind die Wartezeiten montags und freitags länger als an den anderen Tagen. Das führt dazu, dass die Wartemarkenausgabe mitunter bereits weit vor Ende der Öffnungszeiten eingestellt wird, wenn absehbar ist, dass die Kapazitäten nicht ausreichen. Gerade jetzt ist damit wohl in den nächsten Tagen noch in einem größerem Umfang zu rechnen.

„Wir haben über das Radio und über Facebook auf die schwierige Situation hingewiesen“, sagt Oliver Schäfer. Wie an den Beschwerden zu sehen ist, hat die Nachricht aber nicht jedermann erreicht.

Termine und Schwangere gehen vor

Die Anzeigetafel verrät, wer als nächster dran ist.
Die Anzeigetafel verrät, wer als nächster dran ist. © Martin Möller

Grundsätzlich empfiehlt die Verwaltung, Termine beim Straßenverkehrsamt mit einem Vorlauf von vier Wochen zu vereinbaren – am einfachsten geht das über das Internet. Schließlich soll es nicht zu Situationen kommen, in denen sich Wartende mit einer Nummer darüber beschweren, dass ein vermeintlich später eingetroffener Klient eher dran kommt. Denn: „Termine gehen vor“.

Gleiches gilt auch für Menschen mit einer Schwerbehinderung und für Schwangere – sie werden bevorzugt bedient.