Gladbeck. . Chaotische Zustände wie jüngst in Duisburg hat man in Marl aber auch schon erlebt. Mit einer funktionierenden Terminvergabe klappt es nun gut.

Wer beim Straßenverkehrsamt in Marl vorab einen Termin vereinbart hat, der wartet höchstens ein paar Minuten, bis einer der Mitarbeiter sich seines Anliegens annimmt.

Ohne vorherige Vereinbarung muss man vielleicht einmal für 30 oder 40 Minuten im Wartebereich Platz nehmen, bevor man dran kommt. Auf jeden Fall kann man sich aber immer vorab im Internet schlau machen, wie lange die Wartezeit aktuell in Anspruch nehmen würde.

Beschwerden über lange Wartezeiten gab es früher auch in Marl

Es läuft also störungsfrei in Deutschlands sechstgrößter Zulassungsstelle an der Stettiner Straße in Marl, die ja auch für Gladbeck zuständig ist. „Chaotische Zustände wie jüngst an der Duisburger Zulassungsstelle, die haben wir aber auch schon hinter uns gebracht“, erklärt die Leiterin des Straßenverkehrsamtes in Marl, Ulrike Engbers.

Beschwerden über zu lange Wartezeiten, vollkommen überlastete Mitarbeiter, ein hoher Krankenstand, zeitweise der Komplettstillstand – Ulrike Engbers weiß, wie sich das anfühlt, was gerade in Duisburg passiert ist. „Wir hatten so eine Situation einmal im Jahr 2014. Auch ziemlich dramatisch, nur dass bei uns die Polizei nicht eingreifen musste“, sagt auch Hermann-Josef Lücke, der für die Zulassung zuständig ist.

„Immer genügend Personal zu haben ist ganz wichtig“

Neuzulassungen online erledigen

Wie sich die Absicht, künftig auch Neuzulassungen und Umschreibungen von Fahrzeugen online zu ermöglichen, auf die Arbeit auswirken wird, will man in Mark noch nicht beurteilen.

Das würde, sagt Straßenverkehrsamtsleiterin Ulrike Engbers, grundsätzlich ja nur für Privatpersonen, nicht für Händler, möglich sein. Zudem benötigt man dafür einen Personalausweis mit digitaler Signatur.

Das Abmelden und auch die Wiederzulassung von Fahrzeugen sind bereits online möglich.

Besonders viel zu tun ist bei einer Zulassungsstelle immer im Frühjahr. Dann werden besonders viele Neufahrzeuge angemeldet und die Motorradsaison beginnt.

Seitdem habe man in Marl aber Maßnahmen getroffen, damit es so weit erst gar nicht mehr kommen kann. Ausschlaggebender Faktor dabei: der Personalschlüssel. „Immer genügend Personal zu haben ist ganz wichtig. Liegt einmal ein Wechsel an, wird die Stelle sofort nachbesetzt“, so Ulrike Engbers. 55 Mitarbeiter hat die Servicestelle in Marl, 30 davon arbeiten an den Schaltern, 25 machen Back-Office.

Lücke: „Kommt es einmal zu Engpässen, können die Mitarbeiter aus den Büros sofort die Kollegen an den Schaltern unterstützen, damit keine langen Wartezeiten anfallen.“

Stress und Überarbeitung machen anfällig für Krankheiten

Mit einer Häufung von Krankmeldungen sei natürlich schwieriger umzugehen. „Aber seitdem die Kollegen hier nicht mehr so überlastet sind, haben sich auch die Krankmeldungen auf ein normales Maß reduziert. Stress und Überarbeitung machen die Leute natürlich anfälliger für Krankheiten“, betont die Leiterin des Straßenverkehrsamtes.

In Marl hat man aber auch noch an einer zweiten Stellschraube gedreht. Seit 2016 können die Bürger Termine vereinbaren, sowohl online als auch über eine Termin-Hotline ( 02361/ 537777).

Die Öffnungszeiten an den Nachmittagen sind seitdem den Termin-Kunden vorbehalten. An den Vormittagen, so Lücke, kann man nach wie vor spontan nach Marl kommen. In so einem Fall lohnt vorab auf jeden Fall ein Blick auf die Website vom Marler Straßenverkehrsamt.

Dort kann man sich unter dem Punkt „Wartezeiten“ darüber informieren, wie viele Kunden aktuell in Marl sind und wie lange ungefähr die Wartezeit dauern würde.

„Es gibt auch Zulassungsstellen, die nur noch mit Terminvereinbarungen arbeiten“, erklärt Ulrike Engbers. In Marl sei man aber bislang mit den zwei Möglichkeiten besser gefahren.