Gelsenkirchen. Wie gut es dem Musiktheater im Revier zum 50. Geburtstag geht, ist jetzt nachzulesen. Auf 200 Seiten in dem umfänglichen Jubiläumsbuch, das der ehemalige WAZ-Kulturredakteuer Hans-Jörg Loskill herausgegeben hat.

Das MiR-Buch: Aus 40 Jahren intensivster eigener journalistischer Begleitung, aus dem persönlichen Archiv von Hans-Jörg Loskill, aus Interviews und Begegnungen in fast zweijähriger Arbeit zusammengetragen, füllte sich das „MiR-Geschichtsbuch” Seite um Seite. „Ich freue mich, darin zu schmökern”, sagte MiR-Intendant Michael Schulz bei der Buchpräsentation am Montagabend im Kleinen Haus. Er wird auch vieles nachlesen können, über seine Vorgänger, von Hans Hinrich über Günter Könemann, Ludwig Baum bis zu Peter Theiler.

Schöne Stimmen und starke Charaktere

Werner Ruhnau, der Architekt, Ludwig Baum und Günter Könemann, die ehemaligen Intendanten, Peter Rose, der einstige Kulturdezernent: Sie waren nicht Gesprächs- und Interviewpartner Loskills oder Gastautoren im Buch, sondern auch Gäste der Buchpräsentation, mit der, so Schulz, „die Feierlichkeiten zum MiR-Geburtstag begonnen haben”.

Die Intendanten und die Musikchefs aus 50 Jahren, die großen Inszenierungen und die kleinen Anekdoten, schöne Stimmen und starke Charaktere von Anna Agathonos bis Dieter Weller: Das MiR-Buch sucht den allumfassenden Rückblick auch in der Vielzahl der szenisch-fotografischen Wiedergabe, vor allem vom langjährigen Hausfotografen Rudolf Majer-Finkes. Als – natürlich – blauer Faden zieht sich ein Dutzend persönlicher MiR-Favoriten, die unvergessliche Inszenierungen nennen, durch das Buch.

Erinnerungen an große Abende

Vor allem für langjährige Begleiter des MiR birgt das Geburtstagsbuch viel Lesestoff, Erinnerungen an große Abende, an vielleicht fast vergessene Auftritte etwa von Marlene Charell 1972 in „Funny Hill” oder an das „Nullvier”-Musical zum Schalke-Jubiläum. Als „Zeitdokument” bezeichnete OB Frank Baranowski das Buch denn auch. „Es bot sicher auch die Möglichkeit, 40 eigene Jahre Revue passieren zu lassen”, gesteht Loskill, der aber zugleich die eigentliche Kernbotschaft betont: „Den Stellenwert des Musiktheaters hochzuhalten”.

Das Buch ist im Klartext-Verlag erschienen und im Buchhandel erhältlich, € 29.90