Gelsenkirchen. Der Umbau des Musiktheaters im Revier geht in großen Schritten voran. Auch wenn die Sanierung mehr gekostet hat als geplant und der Zeitplan etwas gesprengt wurde. Die Vorfreude auf die Neueröffnung steigt.
Der 50. Geburtstag des MiR soll wie geplant am 15. Dezember im neu gestalteten Großen Haus gefeiert werden. „Wahrscheinlich verlassen gerade die letzten Handwerker das Haus, wenn vorne schon die ersten Gäste eintreffen”, unkte MiR-Geschäftsführer Peter Neubauer am Donnerstag: „Eigentlich sollte der Umbau am 31. Oktober abgeschlossen sein, aber derzeit bekommt das Haus noch den letzten Schliff.” Auch der finanzielle Rahmen wurde bei den umfassenden Arbeiten am Haus (unter anderem standen die Sanierung des Daches und die Verbesserung der Akustik auf der Agenda) gesprengt. So zahlt die Stadt nach eigenen Angaben inzwischen 6,7 Millionen Euro für diesen ersten Bauabschnitt, Fördermittel aus anderen Töpfen gibt es für das Projekt nicht.
Ein wichtiger Bau für die Stadt
Die zunächst anvisierten 5,6 Millionen Euro wurden überschritten, weil – so ein Stadtsprecher – alles von der Bestuhlung bis zum Bühnenturm aufwändiger verändert werden musste als geplant (mit einem Plus von 700 000 Euro). Auch die umfassende Schadstoffsanierung hatte zusätzliche 370 000 Euro verschlungen. „Wir hätten nicht so viel Geld in die Hand genommen, wenn uns nicht bewusst wäre, wie wichtig dieser Bau für die Stadt ist”, betonte Oberbürgermeister Frank Baranowski. Es sei eine bewusste Entscheidung gewesen, „kein Extra-Konzerthaus zu bauen, sondern uns auf das Musiktheater zu konzentrieren.”
Der Oberbürgermeister zeigte sich von den Umbauarbeiten im Innenraum des Großen Hauses, die der Öffentlichkeit erst am 13. Dezember gezeigt werden, begeistert: „Ich habe schon Probe-gesessen und muss sagen, das Sitzerlebnis hat sich deutlich verändert. Auch das neue Beleuchtungssystem mit Sternenhimmel wird die Besucher begeistern.”
Neue Akustik
Am 13. Dezember ab 15 Uhr kann man sich selbst ein Bild von den Veränderungen machen. „An diesem Tag laden wir alle Interessierten ein, einmal auf die Bühne zu kommen, um sich die Veränderungen im Zuschauerraum erklären zu lassen”, so MiR-Intendant Michael Schulz: „Ich selbst habe neulich bei einer Mitarbeiterversammlung gemerkt, wie sehr sich die Akustik verändert hat. Man ist jetzt von der Bühne aus sehr viel besser zu verstehen.”
Für die große Eröffnungs-Gala am 15. Dezember, zu der ausschließlich Ehrengäste geladen sind, haben sich die Stadt und das Musiktheater die ELE als Förderer mit ins Boot genommen. Deren Geschäftsführer Kurt Rommel mochte am Donnerstag noch nicht vorab gratulieren, betonte jedoch: „Wir blicken von unserem Gebäude aus direkt auf den schmucken Musiktheater-Bau. Deshalb korrespondiert diese Zusammenarbeit ganz gut.”
Mit gleich drei Konzerten feiert das MiR dann am Samstag, 19. Dezember, mit dem Publikum Geburtstag. „Normalerweise wird ein Geburtstagskind reich beschenkt, wir machen das anders herum und beschenken unsere Gäste”, so Schulz. Für den Konzertmarathon gibt es noch Karten.