Gelsenkirchen. Chefdirigent Rasmus Baumann fungiert als Mentor für den jungen Italiener Francesco Angelico. Am Musiktheater im Revier (MiR) gibt der MiR-Chefdirigent sein Wissen an den Nachwuchsdirigenten aus Sizilien weiter.

Rasmus Baumann ist, was Opern angeht, mit seinen 35 Lenzen schon (fast) ein alter Hase, Francesco Angelico (31) schnuppert gerade erst in diese Welt hinein: Am Musiktheater im Revier treffen beide aufeinander. Hier gibt der MiR-Chefdirigent sein Wissen an den Nachwuchsdirigenten aus Sizilien weiter.

Kennengelernt haben sich die beiden Musiker über das Dirigentenforum des Deutschen Musikrates: Dieses Forum wurde geschaffen, um dem Nachwuchs den direkten Kontakt zu bereits etablierten Dirigenten zu ermöglichen. „Man muss eine Aufnahmeprüfung bestehen, um dort als Stipendiat gefördert zu werden, und muss sich danach mehrfach Leistungstests unterziehen”, erklärt Rasmus Baumann, der selbst sieben Jahre lang von den Vorzügen des Dirigentenforums profitierte. Drei Förderstufen gibt es, Baumann hat sie alle durchlaufen, nachdem er 2002 in das Hochbegabtenprogramm aufgenommen wurde: „Ich habe unheimlich von den Vorzügen des Forums profitiert und finde es daher nur fair, die Förderung auch anderen jungen Musikern zukommen zu lassen.”

Studium in Hannover

Sein Angebot, als Mentor zu fungieren, wurde von Projektleiter Andreas Bausdorf gern angenommen. Bei einem offiziellen Stipendiaten-Casting am MiR entschied sich die Jury dann für den jungen Italiener, der seit 2006 Dirigieren an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover studiert.

Während der Produktion „Ariadne auf Naxos” wird er nun am MiR hospitieren und hat das Nachdirigat übernommen. „Für mich ist das der erste Kontakt mit einer großen Oper”, gesteht Francesco Angelico und wirkt dabei nicht mal ein wenig aufgeregt. „Bislang habe ich eher Erfahrungen mit Sinfoniekonzerten und zeitgenössischer Musik gesammelt”, erzählt er.

Auch allein am Pult

Bei einzelnen Vorstellungen der Strauss-Oper wird Angelico sogar ganz alleine am Dirigierpult stehen – und Rasmus Baumann ist von der bisherigen Zusammenarbeit begeistert. „Francesco ist wirklich talentiert und hat einen sehr guten Instinkt dafür, wie man sich dem Werk nähert. Dabei ist er mir eine große Hilfe, weil er mir auch Feedback gibt, wenn ich die Proben dirigiere. Am Liebsten hätte ich ja für jede Produktion einen Francesco.”