Gelsenkirchen. . Die Vorlage der Stadterwaltung steht: Sie sieht einen Bäder-Neubau am Berger Feld und einen im Süden Gelsenkirchens vor. Der Rat entscheidet am 11. Oktober.
In Gelsenkirchen wird es auch in Zukunft aller Voraussicht nach sechs Standorte für Schwimmbäder geben. Das sieht eine Beschlussvorlage vor, über die der Rat der Stadt am Donnerstag, 11. Oktober, abstimmen soll und die jetzt öffentlich einsehbar ist.
Neues Bad am Berger Feld
Die wichtigsten Eckpunkte: Am Berger Feld, direkt neben dem jetzigen Sport-Paradies, wird ein neues, großes und modernes Bad inklusive 50-Meter-Becken entstehen. Zudem wird es einen zweiten Neubau geben mit 25-Meter-Bahn.
Hier lässt die Vorlage den Standort offen: Infrage kommen das Gelände der ehemaligen Polizeiinspektion Süd neben dem Zentralbad oder der Revierpark Nienhausen – somit aber auf jeden Fall eine Fläche im Süden der Stadt.
Mit dieser Vorlage folgt die Verwaltung einer in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie nur in Teilen. Diese sah vor, entweder einen großen Neubau mit 50-Meter-Becken zu errichten – oder aber zwei Bäder mit je 25 Meter langen Bahnen zu bauen. Bei Variante B sollte das kleinere Bad zudem lediglich für Schul- und Vereinsschwimmen geöffnet werden.
Buer, Horst und das Jahnbad bleiben erhalten
Schon in der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause (5. Juli) wurde deutlich, dass eine solche Einschränkung der Nutzung trotz einer damit verbundenen Reduzierung der laufenden Kosten auf wenig Gegenliebe stößt. Auch die empfohlene Schließung des Hallenbads Horst ist vom Tisch.
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Dieses wird laut Beschlussvorlage „weitergeführt; perspektivisch wird eine Sanierung angestrebt“. Geschätzte Kosten: etwa sieben Millionen Euro. Dafür hatte der Rat der Stadt in seiner letzten Sitzung am 30. August Fördergelder beantragt. Weitergeführt wird zudem das Bad in Buer und – solange keine größeren Sanierungsarbeiten erforderlich sind – auch das Jahnbad.
Variante sprengt die Kosten der Machbarkeitsstudie
Mit dieser Vorlage hat die Verwaltung eine Variante erarbeitet, die die errechneten Kosten der Machbarkeitsstudie sprengen werden. Es darf davon ausgegangen werden, dass der Neubau am Berger Feld etwa 40 Millionen Euro, die kleinere Variante, die am Zentralbad oder im Revierpark entstehen soll, etwa elf Millionen Euro kosten wird. Insofern taucht in dem Papier auch folgender Satz auf: „Die aufgeführten Maßnahmen stehen unter dem Vorbehalt der Finanzierbarkeit.“
Wenn der Rat der Beschlussvorlage am 11. Oktober zustimmt, wird die Umsetzung des Projekts federführend den Stadtwerken übertragen. Vor dem Rat passiert das Papier zunächst zwei andere politische Gremien: Am 26. September stehen die Bäder auf der Tagesordnung im Sportausschuss, einen Tag später debattiert der Hauptausschuss die Vorlage der Verwaltung.
Sport- und Hauptausschuss beraten
Nach diesen beiden Terminen dürfte sich abzeichnen, ob der Rat in seiner nächsten Sitzung sein abschließendes Okay gibt – und vor allem, wie groß die Zustimmung ausfallen wird. Wird die Vorlage mit den Stimmen der SPD-Mehrheitsfraktion durchgewinkt oder auch mit den Stimmen von CDU und Grünen?
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Die Fraktionsvorsitzenden Klaus Haertel (SPD), Wolfgang Heinberg (CDU) und Peter Tertocha (Grüne) haben sich nach WAZ-Informationen den Sommer über mindestens zweimal getroffen, um Gemeinsamkeiten auszuloten. Der CDU-Wunsch nach weiterhin sechs Standorten für Bäder in Gelsenkirchen ist nach dem jetzt vorliegenden Papier der Verwaltung zumindest gedeckt.
>> Details zum Neubau am Berger Feld
Bei dem Neubau neben dem jetzigen Sport-Paradies am Berger Feld handelt es sich um ein großes Freizeit- und Erlebnisbad inklusive Saunalandschaft. Angedacht ist eine kombinierte Lösung aus Hallen- und Freibad. Erreicht werden kann dies zum Beispiel mit einem Cabrio-Dach und im Boden versenkbaren Wänden.
Wörtlich heißt es in der Vorlage: „Am Standort Berger Feld wird das ,Neue Sport-Paradies’ mit 50m-Becken errichtet. Die detaillierte Ausprägung dieses kombinierten Hallen- und Freibades als Familienbad baut auf der Skizzierung (...) in der Machbarkeitsstudie auf und wird im weiteren Verfahren entwickelt.“