Gelsenkirchen. . Die Gelsenkirchener Grünen wollen beim Bäderkonzept eine Lösung auf breiter politischer Basis. Mit SPD und CDU wollen sie das Vorgehen abstimmen.
Die dezenten Signale im Hauptausschuss nach einer zunächst erregt geführten Debatte werten die Grünen in Gelsenkirchen als „Erfolg des Widerstands gegen Bäderschließungen“. Auch die SPD, so ihr Eindruck, scheine nun ebenfalls den Erhalt aller Bäderstandorte zu wollen. Die Grundlage für weitere Gespräche sehen Fraktionsvorsitzende Peter Tertocha und der grüne Stadtverordnete Burkhard Wüllscheidt gegeben. Sie sehen sich gleichsam als Brückenbauer für ein möglichst abgestimmtes, weiteres Vorgehen:
Dienstag sind Gesprächseinladungen an SPD und CDU herausgegangen. Noch im Juli wolle man mit beiden großen Fraktionen gemeinsam – befreit von der Diskussion um Schließungsszenarien – reden, so die Grünen.
Lösung im Konsens
„Unser Ziel ist, eine Lösung im Konsens zu erreichen und zunächst eine versachlichte, weitere Klärung zu prüfen“, sagt Tertocha. Schließlich ginge es um eine Entscheidung für zukünftige Generationen. Und Fraktionsvize Wüllscheidt ergänzt: „Wir müssen nicht bis September warten, bis die Verwaltung ihre Lösung für die Bäderzukunft vorlegt“, jetzt ginge es darum, vor der im Oktober geplanten Entscheidung im Stadtrat Zeit zu gewinnen und „sich auf Nutzungskonzepte und die Weiterentwicklung der einzelnen Standorte zu konzentrieren“.
Diskutiert werden solle, was wo Sinn mache „und in welchem Zeitraum und welcher Reihenfolge zu realisieren und auch zu finanzieren sei, um am Ende zu einer breiten Mehrheit im Rat der Stadt für ein Bäderkonzept zu kommen“, so Tertocha.
Aktuelle Werbekampagne der CDU
Sechs Badstandorte (auf Abruf dabei das Jahnbad und dauerhaft das Bad im Revierpark Nienhausen) zu erhalten war die Kernforderung von Grünen und auch – aktuell mit einer Werbekampagne untermauert – der CDU. „Öffentliche funktionale Bäder in Horst und am Standort Zentralbad“ sollen neben dem „unstrittigen Hallenbad Buer“ bleiben, dazu „ein Kombibad am Standort Sportparadies „mit Erlebniselementen insbesondere für Familien und einem 50-Meter-Hallenbecken“. Ob das durch einen Neubau oder eine Teilsanierung des Standorts zu erreichen sei, müsse die Prüfung ergeben.
Der Standort Revierpark ist für die Grünen kein geeigneter Standort für Schulschwimmen. Aus Sicht der Grünen müssen vor allem bauliche Lösungen gefunden werden, die während der Sanierungs- oder Neubauzeiteinen einen weiteren Badbetrieb ermöglichen, „damit es nicht zu jahrelangen Schließungen kommt“.
SPD signalisiert Gesprächsbereitschaft
Gesprächsbereitschaft signalisiert derweil SPD-Fraktionschef Klaus Haertel („wir hätten auch dazu eingeladen“), doch fehlen ihm Fakten: „Die Zahlen stehen ja noch nicht fest, die benötigen wir aber als Basis.“ Und auch das stellt Haertel für die SPD fest: „Wir werden auf jeden Fall für Neubauten sein.“
>>Alternativen für den Badstandort Horst
Horst soll Badstandort bleiben. Nach Gutachter-Einschätzung ist eine Sanierung des Bades, Baujahr 1958, wirtschaftlich nicht sinnvoll, ein Neubau an gleicher Stelle baurechtlich problematisch.
Für die Grünen ist ein Neubau nicht ausgeschlossen. Sie wollen belastbare Informationen, auch zu Alternativstandorten.