Gelsenkirchen-Hassel. . Die Stadtverwaltung schlägt der Bezirksvertretung Nord nun doch den Abriss der Mährfeldschule und einen Neubau vor – für rund 7,3 Millionen Euro.

Abriss der maroden Mährfeldschule am Röttgersweg und Neubau oder doch lieber Kernsanierung? Eine Wirtschaftlichkeitsberechnung sollte diese Frage innerhalb „von wenigen Wochen“ klären, hieß es im September 2017 bei der Stadt. Kurz vor der Sommerpause 2018 haben sich die Fachleute nun festgelegt: Wie Stadt-Sprecher Oliver Schäfer auf WAZ-Anfrage bestätigte, befürwortet die Verwaltung, das vom Hausschwamm im Dach stark beschädigte Gebäude von 1911 niederlegen zu lassen – und eine große Lösung in Angriff zu nehmen.

Im September, so Schäfer, soll die Bezirksvertretung Nord darüber entscheiden. Insgesamt werden die Investitionskosten auf 7,3 Millionen Euro geschätzt. Das Liegenschaftsamt hatte sofort einen Neubau favorisiert, weil das Haus in Sachen Bausubstanz, Brandschutz und Inklusion nicht mehr heutigen Anforderungen entspricht.

Elektronische Tafeln auch in Containern

Der Termin für den Umzug der derzeit rund 250 Mährfeldschüler aus ihrem Interims-Domizil in der Uhlenbrockschule an der Polsumer Straße in Container auf das Schulgelände am Röttgersweg verzögert sich unterdessen weiter: Angepeilt wird nun das Frühjahr 2019. Ursprünglich war das Frühjahr 2018, dann das neue Schuljahr 2018/19 genannt worden.

„Unsere Fachleute hatten zunächst mit der Schule den konkreten Bedarf abzuklären; dann galt es zu erörtern, ob die Container gemietet oder gekauft werden sollen. Nicht zuletzt muss der Auftrag europaweit ausgeschrieben werden, was alleine schon sechs Monate in Anspruch nimmt“, begründete Schäfer die Verzögerung. Auch sollen elektronische Tafeln (Whiteboards) installiert werden – diese benötigten jedoch eine Deckenhöhe von 2,90 statt der herkömmlichen 2,50 Metern. „Solche Container sind nicht so einfach zu bekommen“, so Schäfer. Schließlich brauche die Maßnahme noch eine Entwässerungsplanung, eine Baugenehmigung und die Analyse des Kampfmittelräumdienstes.

Insgesamt sollen in einer dreigeschossigen Miet-Containeranlage 13 Klassenräume à 54 Quadratmeter mit zwei Differenzierungs-, zwei Schullleitungsräumen, einer Schülerbibliothek, zwei Lehrerzimmern, zwei Räumen für die Lehrmittelsammlung und einem Besprechungsraum Platz finden; hinzu kommen zwei WC-Bereiche für Lehrer und vier für Schüler sowie ein Hausmeisterraum. Damit baut die Stadt die zweizügige Schule dreizügig aus, um auf weiteren Schülerzuwachs vorbereitet zu sein. Aufbau, technische Versorgungsherrichtung sowie Mietkosten werden auf etwa 2,31 Millionen Euro geschätzt.