Gelsenkirchen-Hassel. . 265 Schüler und 18 Lehrer der Mährfeldschule in Hassel müssen in die Uhlenbrockschule umziehen, weil die Dachstatik ihres Gebäudes gefährdet ist.
- Hausschwamm hat Dach der Mährfeldschule so zerstört, dass dessen Statik gefährdet ist
- Nach Einschätzung der Stadt loht sich eine Sanierung nicht - sie befürwortet einen Abriss und Neubau
- Schüler und Lehrer müssen in das Gebäude der Uhlenbrockschule an der Polsumer Straße umziehen
Winzig klein ist er, jedenfalls zu Beginn. Die Schäden aber, die der Pilz des Echten Hausschwamms anrichtet, sie sind enorm: In Hassel hat er sich so massiv ins Dach der Mährfeldschule am Röttgersweg gefressen, dass dessen Statik bei einem Sturm gefährdet sein könnte. Nun sollen die rund 265 Schüler und 18 Lehrer in die dann leergezogene alte Uhlenbrockschule an der Polsumer Straße umquartiert werden. Für das befallene Gebäude schlägt die Verwaltung einen Abriss und Neubau vor – eine Sanierung lohnt sich nach Einschätzung der städtischen Fachleute nicht.
Dass der Hausschwamm das Dach befallen hat, weiß der Schulträger seit rund zwei Jahren, so Stadtsprecher Oliver Schulmann. „Aber erst vor Kurzem hat sich im Zuge von Wärmedämmungsarbeiten herausgestellt, wie groß der Schaden tatsächlich ist.“ Die Maßnahme wurde sofort gestoppt und entschieden, dass die Grundschule in der Woche vom 2. bis 5. Mai vorübergehend in das Gebäude der ehemaligen Förderschule umziehen soll.
Schulleiter Hans Kothe: „Der Teufel steckt im Detail“
Diese ist weiterhin als neuer Standort der maroden Velsenschule vorgesehen und soll ab Frühjahr 2018 umgebaut werden. „Die Mährfeldschule könnte dann von der Polsumer Straße zurück zum Röttgersweg in Container ziehen, bis der Neubau fertiggestellt ist“, so Stadtsprecher Schäfer. Die Schule ermittele gerade ihren Raumbedarf für die Container.
„An der Polsumer Straße werden wir immer wieder improvisieren müssen, denn der Teufel steckt im Detail“, erwartet Schulleiter Hans Kothe eine durchaus große Herausforderung. Um die Schüler – darunter auch Inklusionskinder – vom Röttgersweg zum etwa drei Kilometer entfernten neuen Schulstandort zu bringen, soll ein Pendelbusverkehr eingerichtet werden.
Sanierung wegen schlechter Bausubstanz nicht sinnvoll
„Wie Schüler dorthin gelangen, die den Bus verpasst haben, müssen wir noch klären. Offen ist auch, wie wir mit plötzlich erkrankten Kindern umgehen sollen, aber dafür finden wir eine Lösung.“ Geklärt werden müsse zudem, wo künftig der Sportunterricht stattfinden soll, wird die Halle an der Polsumer Straße doch derzeit von der Velsenschule genutzt.
Eine Sanierung des Gebäudes von 1911 sei wegen der schlechten Bausubstanz nicht sinnvoll, erst recht nicht, wenn moderne Anforderungen in Sachen Brandschutz und Inklusion berücksichtigt würden, so Schäfer weiter. Falls die Politik dem Verwaltungsvorschlag folgt und für einen Abriss und Neubau votiert, könnte dieser „frühestens in drei Jahren“ bezugsfertig sein. Die Bezirksvertretung Nord wird am morgigen Donnerstag über die Umquartierung informiert. „Pläne für einen eventuellen Neubau müssen danach erarbeitet und beschlossen werden.“
Was bis zum Umzug Anfang Mai bei einem Sturm zu tun ist, hat Rektor Kothe bereits geklärt. „Ich habe ein Auge auf die Wetterprognose. Wenn es brenzlig werden sollte, können wir die Kinder innerhalb von zwei Minuten in die Turnhalle evakuieren. Dort sind sie sicher.“