Gelsenkirchen-Buer. . Tag der offenen Tür an der Zentralen Feuer- und Rettungswache Seestraße. Eigener Shuttle-Service pendelt für die neugierigen Besuchermengen.
Auf den Geschmack bringen musste die Feuerwehr die unzähligen Gäste beim Tag der offenen Tür an der Wache an der Seestraße förmlich gar nicht. Die Schlangen vor den Grillständen sprachen ebenso Bände wie die Trauben von Neugierigen vor den Info- und Aktionspunkten. Den förmlichen Aushang am gläsernen Foyer mit dem Anforderungsprofil für den Beruf des Feuerwehrmannes hätte es so wohl auch nicht gebraucht, das gab’s nämlich live mit Übungen vor allem für die Kinder.
150 Fahrzeugmodelle selbst gebastelt
Leuchtende Augen hatten die auch gleich im Eingangsbereich. Von seinen „gut 150“ Modellen wollte allerdings Ingo Mohnwitz keinesfalls auch nur eins abgeben. „Alle selbst gebastelt, alles Gelsenkirchener Fahrzeuge. Da stecken 30 Jahre Arbeit drin, seit ich als Kind das erste rote Auto bekommen habe,“ erklärt er, der selbst nicht einmal Feuerwehrmann ist.
Dafür konnten die jüngsten Gäste draußen um so mehr anpacken. Mit einer hydraulischen Schere durften sie einem schon schwer gerupften Opel Corsa ans Blech rücken, bei einem angenommenen Unfall-Einsatz stilecht mit Feuerwehrhelm, viel zu großer Jacke und Handschuhen ausgestattet.
Ohne die Freiwillige Feuerwehr geht nichts mehr
Wie Finlay (6) und sein Freund Leonhard (8), die sich allerdings vorher schon die Kluft der Jugendfeuerwehr besorgt und angezogen hatten und nun von Mutter Lynn Bies fotografiert wurden.
Betreuer Matthias Lemke von der Freiwilligen Feuerwehr Buer-Mitte, die die Kollegen hier heute mit Technischer Hilfeleistung, einem „ABC-Erkunder“ und einem Löschfahrzeug unterstützt, beschreibt stolz lächelnd: „Aus dem Ehrenamt ist das längst nicht mehr zu stemmen, allein was die technische Entwicklung angeht. Und die Anforderung ist schlicht im Einsatz: Wenn da Feuerwehr Gelsenkirchen draufsteht, muss das auch die Feuerwehr Gelsenkirchen sein. Wir können bieten, was auch die Berufsfeuerwehr bietet.“
Drehleiter, Wiederbelebung und Hundestaffel
Und die Bandbreite spannte sich noch erheblich weiter, auch wenn das Brandübungshaus oder die Drehleiter-Einsatzwagen vielleicht am heftigsten umlagert waren. Die Einsatzkräfte boten zudem Übungen zur Wiederbelebung an Puppen an, Zielspritzen, Vorführungen der Rettungstaucher oder der Hundestaffel, dazu zahlreiche feuerwehrtypische Souvenirs. Besonders gefragt allerdings die Seilstücke der Höhenretter oder die selbst heraus geknappsten Blechstücke aus dem „Unfall-Corsa“.
Ganz besondere Angebote am Rande
Wirklich für alle Fälle gerüstet zeigte sich die Feuerwehr im Obergeschoss der Leitstelle. Gut ausgeschildert und vor allem ausgestattet stand dort ein eigens eingerichteter Wickeltisch.
Auch die Jugendabteilung verknüpfte Hobby und Berufung: In der selbst gebauten Puppenkiste präsentierte sie interaktive Brandschutzerziehung mit Kasper und Feuerteufel.
Rundum zufrieden zeigte sich denn auch der stellvertretende Referatsleiter Daniel Hüwe. „Wir freuen uns, jedes Jahr präsentieren zu können, was wir machen. Und werben mit der Bandbreite der Arbeitsplätze um unseren Nachwuchs, das geht schließlich von der Bio-Chemikerin bis zum Kfz-Mechaniker. Dass unsere Leute das heute ehrenamtlich machen,steht für das positive Stimmungsbild.“