Gelsenkirchen-Altstadt. . Im Bahnhofscenter in Gelsenkirchen stehen viele Läden leer. Das Center-Management kündigt attraktive Neueröffnungen nach Ende der Baustelle an.
Die Rolltreppe ist mit einer weißen Plane abgedeckt, ein einzelner Arbeiter fegt bedächtig die Treppenstufen daneben: Am zentralen Omnibusbahnhof in der City bleiben die Abfahrtstafeln noch immer schwarz.
Im März 2017 begann der Umbau, durch den die Verantwortlichen von Stadt und Bogestra unter anderem „eine hohe Aufenthaltsqualität“ schaffen wollen. Aktuell scheint das Areal allerdings eher abschreckend auf Durchreisende zu wirken. Im angrenzenden Bahnhofscenter stehen viele Läden leer.
„In einer so großen Baustelle lässt es sich schwer vermieten“, sagt Center-Managerin Tanja Böse-Saurien. Vier Ladenlokale suchen ihren Angaben zufolge gerade einen neuen Mieter. Dabei mangele es nicht an potenziellen Mietern. „Wir haben für alle freien Lokale bereits neue Interessenten“, sagt Böse-Saurien.
Hohe Fluktuation schon seit Jahren
Dass viele Geschäftsleute zögern, einen Mietvertrag zu unterschreiben, liegt ihrer Meinung nach am ausbleibenden Publikumsverkehr durch die Baustelle. Die Gelsenkirchener haben dafür eine andere Theorie. „Das wechselt halt sehr schnell durch“, sagt Jan Peter Hanwahr.
Er hat, wie viele andere auch, in den vergangenen Jahren immer wieder beobachtet, wie neu eröffnete Geschäfte schon nach kurzer Zeit wieder verschwanden.
Konkurrenz mit der Altstadt verdirbt das Geschäft
Das „Waffle Paradise“ und der 24 Stunden-Döner-Imbiss sind die aktuellsten Beispiele für diese Fluktuation. Das liegt auch an der direkten Konkurrenz mit den Geschäften in der Altstadt, vermuten die Kunden.
„Es ist eigentlich alles hier“, sagt Hanwahr. Schwer zu sagen also, von welcher Geschäftsidee sich die Gelsenkirchener Kunden dauerhaft begeistern lassen.
Kiosk, Fahrschule und Möbelladen
Zur Eröffnung des Busbahnhofs Anfang August wird aber frischer Wind ins Bahnhofscenter kommen, versichert die Center-Managerin. Beim Non-Food-Discounter „Action“ warten in den Regalen bereits die ersten Produkte auf den Verkaufsstart am 12. Juli. Die Eröffnung der „Back-Factory“ allerdings verzögert sich noch auf unbestimmte Zeit.
Doch weitere Neueröffnungen stehen offenbar bevor: Ein Kiosk, eine Fahrschule und ein Möbelgeschäft sollen laut Tanja Böse-Saurien bald in die freien Ladenlokale einziehen. Noch ist davon aber nicht viel zu sehen.
Provisorisch angeklebte Papierstreifen versperren den Blick auf die dunklen Schaufenster der leerstehenden Läden im Center. Lediglich ein Fenster unterbricht mit einer sommerlichen, in den Farben weiß und pink gestalteten, Dekoration die Tristesse.
„Am achten August ist die Eröffnung“, verspricht Stadtsprecher Oliver Schäfer. Dann sollen die Busse die Haltestelle „Hauptbahnhof“ wieder anfahren und neue Kunden ins Bahnhofscenter bringen. Ob diese dann wirklich die neuen Geschäfte ansteuern werden, wird sich zeigen.
>> Eröffnungstermin nach hinten geschoben
Im Dezember 2017 sollten die Bauarbeiten eigentlich abgeschlossen sein. Doch es fand sich keine Firma, die die Konstruktion des neuen Dachs übernehmen wollte.
Auch aus der geplanten Wiedereröffnung im Juli wurde nichts. Am 8. August sollen die Bauarbeiten aber endlich abgeschlossen und die neuen Bussteige eingeweiht werden.