Gelsenkirchen-Ückendorf. . Im Marienhospital gibt es ein neues Selbsthilfe-Angebot für pflegende Angehörige. Sozialpädagogin Anke Wiedemann leitet die Gruppe.

Erschrecken, Verzweiflung, Angst und große Unsicherheit: Das, so hat Sozialpädagogin Anke Wiedemann erfahren, sind oft die ersten Reaktionen auf die Diagnose Demenz. Oft fühlten sich Menschen im Umfeld der Erkrankten zunächst hilflos und durch die neue Situation überfordert, so Wiedemann. Für pflegende Angehörige von demenziell Erkrankten wurde jetzt eine neue Selbsthilfegruppe ins Leben gerufen.

Treffen an jedem vierten Mittwoch im Monat

Die Treffen finden an jedem vierten Mittwoch im Monat immer zwischen 16.30 und 18 Uhr im Marienhospital Gelsenkirchen statt. Das Angebot richtet sich an Familienmitglieder, Freunde, Nachbarn und alle, die mit Demenzerkrankten in Kontakt stehen.

Themen, die vor Ort besprochen werden, sind unter anderem: der kommunikative Umgang mit den Erkrankten, ihr verändertes Verhalten und Aggressionen durch die Erkrankung, die zu Defiziten ihrer kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten und einer damit verbundenen Beeinträchtigung sozialer und beruflicher Funktionen führen. Weitere Schwerpunkte sind die Betreuungsverfügung, Ernährung oder Möglichkeiten der Betreuung, wenn Angehörige Urlaub machen möchten oder selbst erkrankt sind.

Themen, mit denen die Menschen konfrontiert sind

„Wichtig ist mir aber, gerade die Themen aufzugreifen, mit denen die Teilnehmer selbst konfrontiert sind. Wenn es Themen gibt, die brennen, werden diese natürlich vorrangig behandelt“, sagt Anke Wiedemann, die die Gruppe leitet. Auch den Austausch unter den Teilnehmern hält sie für essenziell. Seit mehreren Jahren ist Wiedermann bereits mit der Betreuung alter Menschen vertraut. Seit 2011 leitet sie ein Muskelaufbautraining für Demenzkranke und deren Angehörige; drei Jahren lang arbeitete sie als Projektkoordinatorin der Fachstelle für Demenz beim Caritasverband. Weiter leitete sie bereits eine ähnliche Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige zwei Jahre lang im Cura- und Maternus- Seniorenzentrum in Ückendorf.

Gruppen in mehreren Stadtteilen installieren

Besonders dankbar ist Andrea Hundert von der Alzheimer Gesellschaft Gelsenkirchen über die durch Susanne Minten, Geschäftsführerin der St.-Augustinus GmbH, zur Verfügung gestellten Räume im Marienhospital Gelsenkirchen. Im gesamten Stadtgebiet gibt es weitere Selbsthilfegruppen. Darunter elf Gruppen für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz, eine weitere richtet sich an jüngere von Demenz betroffene Personen. Hundert sagt: „Uns ist es wichtig, die Gruppen in mehreren Stadtteilen zu installieren, um allen Menschen einen schnellen Zugang zu ermöglichen.“

> Info: Auftakt und Treffpunkt der neuen Gruppe

Das erste Treffen der neuen Selbsthilfegruppe ist am Mittwoch, 23. Mai, von 16.30 bis 18 Uhr (Einlass ab 16 Uhr). Die Treffen finden im Kirchlichen Bildungszentrum am Marienhospital, Virchowstraße 118, statt.

Bei der kostenfreien Veranstaltung wird Dr. Andrea Erdmann, Oberärztin der Geriatrie des Elisabeth-Krankenhauses in Erle, über die Aspekte demenzieller Erkrankungen referieren. Im Anschluss besteht zudem die Möglichkeit, Themenvorschläge für die kommenden Termine zu äußern und sich kennenzulernen.

Um Anmeldung bei Anke Wiedemann wird gebeten. Das ist möglich unter 0201-4790072 oder per E-Mail an wiedemann.anke@arcor.de