Gelsenkirchen. . Die Polizei hatte es zum Jahreswechsel mit Widerstand, Wadenbiss und Knallerwürfen zu tun. Rettungsdienst und Feuerwehr waren 162 Mal im Einsatz
162 Einsätze rund um den Jahreswechsel: Das ist die Bilanz von Rettungsdienst und Feuerwehr am Neujahrsmittag. Bereits am frühen Silvesterabend war der Rettungsdienst auf der Rheinelbestraße bei einem Verkehrsunfall mit zwei schwer- und sechs leichtverletzten Personen im Einsatz. Dazu mussten Papierkörbe und Mülltonnen gelöscht werden.
Neben alkoholbedingten Hilferufen war kurz nach Mitternacht eine 16-Jährige in Ückendorf durch ein „Römisches Feuer“ an den Augen so schwer verletzt worden, dass sie in eine Essener Augenspezialklinik eingeliefert werden musste. Ein Mann in Buer wurden durch unsachgemäße Handhabung von Böllern zwei Finger einer Hand gänzlich und zwei weitere Finger teilweise abgesprengt.
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Mann reagiert aggressiv auf das Wecken
Gegen 3.40 Uhr rückte ein Großaufgebot der Feuerwehr zur Dresdener Straße aus. Was zunächst nach „Brand 2 - Menschenleben in Gefahr“ klang, erwies sich zum Glück lediglich als ein vor sich hin kokelndes „Frühstück“.
Gleich in zwei Fällen wurden Polizeibeamte bei Einsätzen körperlich angegriffen. In einem Fall sollte ein Mann (24), der im U-Bahn-Bereich des Hauptbahnhofs schlief, geweckt und aus dem Gebäude begleitet werden. Der Mann reagierte äußerst aggressiv auf das Wecken und biss unter anderem einem Polizisten in die Wade.
Eine „nicht geringe Menge Marihuana“ dabei
Der 24-Jährige wurde ins Krankenhaus gebracht und vorübergehend psychiatrisch betreut. Während eines Einsatzes an der Alldieckstraße in Horst versuchten Polizeibeamte einem augenscheinlich hilf- und orientierungslosen 37-Jährigen zu helfen. Während der Feststellung seiner Identität wurde der Mann aggressiv und setzte sich laut Polizei zur Wehr. Auch er wurde ins Krankenhaus gebracht. Bei ihm wurde „eine nicht geringe Menge Marihuana“ sichergestellt.
Übergriffe auf Beamte der Bundespolizei gab es in der Silvesternacht am Hauptbahnhof. So berichtete eine Polizeisprecherin, dass fünf Jugendliche um kurz nach Mitternacht Knallkörper in eine U-Bahn geworfen hätten. Polizisten beobachteten das und fassten vier der fünf Jugendlichen. Während die Identitäten festgestellt wurden, kam der fünfte Täter zurück, bewarf die Beamten mit Knallern und flüchtete. Die Polizisten erlitten ein Knalltrauma.
Ein Mann wurde geschlagen und gestoßen
In einem anderen Fall wurde ein Mann, der mit einem Kind im Hauptbahnhof unterwegs war, Opfer roher Gewalt: Der Mann wurde laut Polizei von einem 29-Jährigen zunächst ins Gesicht geschlagen und dann eine Treppe hinab gestoßen. Das Opfer flüchtete nach der Tat, den Beamten gelang es aber, den Täter festzunehmen.
Unmittelbar nach dem Jahreswechsel fuhr ein 28-jähriger Gelsenkirchener mit seinem Pkw über die Körnerstraße. Dabei übersah er einen Fußgänger (42), der am Fahrbahnrand mit einem Kind (3) auf dem Arm das Feuerwerk beobachtete. Fußgänger und Kind wurden schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Für beide bestand aber laut Polizei keine Lebensgefahr. Dem angetrunkenen Fahrer wurde eine Blutprobe entnommen.
>>> Info: Eine Schwerverletzte und hoher Sachschaden
Eine Frau aus Neuerburg (37) fuhr Silvester mit ihren vier Kindern über den Junkerweg. Beim Abbiegen in die Bochumer Straße übersah sie zwei entgegen kommende Autos. Es kam zum Zusammenstoß. Eine Frau (38) wurde dabei schwer verletzt.
Den Sachschaden beziffert die Polizei mit rund 27 000 Euro.