Gelsenkirchen. Die Berufungsverhandlung gegen den Ex-Chef der Schalker Ultras „Hugos“ in Essen musste gestoppt werden. Es waren die falschen Schöffen geladen.
Der Prozess gegen den Ex-Chef der Schalker Ultraorganisation „Hugos“ ist wieder einmal gestoppt worden, bevor er anfing. Diesmal lag es an den falschen Schöffen, die die XI. Essener Strafkammer geladen hatte.
Es geht um die Berufungsverhandlung gegen ein Urteil des Amtsgerichtes in Buer, das den Studenten zu drei Jahren Haft wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt hatte. Dagegen hatte der 27 Jahre alte Moritz M. Berufung eingelegt, aber auch die Staatsanwaltschaft.
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Der Schalker, der auch einmal im Vorstand der „Königsblauen Hilfe“ saß, die rechtliche Unterstützung für Fans verspricht, hat selbst mehrere Vorstrafen in Zusammenhang mit Fußballspielen. Zuletzt war er zu anderthalb Jahren Haft wegen Abbrennen von Pyrotechnik verurteilt worden. Ohne Bewährung.
Der Fall hat mit Fußball nichts zu tun
Der aktuelle Fall hat dagegen mit Fußball nichts zu tun. Er soll am 20. Juli 2014 vor der Kneipe „Lokal ohne Namen“ einen anderen Mann hinterhältig angefallen und übel verletzt haben. Angesichts seiner Vorstrafen hielt das Amtsgericht Buer im Urteil am 13. August 2015 drei Jahre Haft für angemessen. Seitdem wurde das Verfahren zweimal an eine andere Kammer verwiesen, weil die XI. Kammer meinte, ihre Strafgewalt von vier Jahren Haft reiche nicht aus. Zwischendurch verzögerte ein Befangenheitsantrag der Verteidiger gegen Richter Markus Dörlemann den Fortgang. Und jetzt die falsche Schöffenauswahl. Nun soll es am 1. Dezember losgehen.