Buer. . Der Besitzer der Markthalle reagiert irritiert auf die Vorwürfe, die SPD-Ortsvereinschef Klemens Wittebur gegen ihn erhoben hat.

  • Der Besitzer der Markthalle reagiert irritiert auf die Vorwürfe, die die SPD gegen ihn erhoben hat
  • Die SPD wolle mit dem Angriff die eigene Unzulänglichkeit vertuschen, kontert Thomas Bernau
  • „Ist jetzt die öffentliche Sicherheit durch das Unkraut an der Markthalle in Gefahr?“, fragt der Eigentümer

„Ich habe noch nie einen billigeren Effekthascher erlebt wie Klemens Wittebur“, schimpft Thomas Bernau. Der Besitzer der buerschen Markthalle ist sauer. Stinksauer. Weil der Fraktionschef der SPD im Bezirk Nord in einer Pressemitteilung behauptet, Thomas Bernau lasse die Halle einfach verkommen. „Klemens Wittebur“, sagt Bernau, „war vom ersten Tag an in alle Planungen einbezogen“.

Der buersche SPD-Chef habe um die Schwierigkeiten gewusst, einen Pächter für die Halle zu finden. Er sei informiert über zu Unrecht erteilte Konzessionen in der Vergangenheit, die daraus resultierenden Baurechtsdiskussionen und die durch den Markt fehlenden Parkplätze.

Versprechen halten

Die Forderung Witteburs, dass nun die Gesprächsergebnisse zwischen der Stadtverwaltung und dem Eigentümer der Markthalle transparent gemacht werden müssen, hält Bernau für eine Farce. „Der SPD-Ortsvereinschef Wittebur kann mir nicht weismachen, dass ihm sein SPD-Oberbürgermeister nichts über die Gespräche berichtet hat“, kontert Bernau.

Das wäre beschämend für die Kommunikation innerhalb der SPD. Er für seinen Teil werde die zwischen Bürgermeister Frank Baranowski und ihm vereinbarte Verschwiegenheit gegenüber der Öffentlichkeit nicht brechen. „Ich halte mich an mein Versprechen“, sagt er.

Verdreckte Stromkästen

Als „billigste Lokalpolitik“ bezeichnet Thomas Bernau auch die Angriffe Witteburs in Sachen Gelsendienste und Sauberkeit. Laut Wittebur war Bernau nicht bereit, Gelsendienste hinter den Bauzäunen reinigen zu lassen, weil „die Bevölkerung sehen solle, was die Stadt mit ihm mache.“

Diese Darstellung hält Bernau für falsch. Er habe vor zwei Jahren mit den Verantwortlichen von Gelsendiensten über verdreckte Baumscheiben, kaputte Bänke und unansehnliche Stromkästen gesprochen. Damals hätte Gelsendienste versprochen, für Ordnung auf dem Markt zu sorgen. Passiert sei zunächst nichts.

Halle war zu 100 Prozent vermietet

Eineinhalb Jahre habe das Unternehmen gebraucht, bis der unansehnliche und zum Teil heftig stinkende Abfallcontainer abtransportiert wurde. „Dabei hatte Politik bereits 2001 per Ratsbeschluss veranlasst, genau diese Missstände zu beheben“, sagt Bernau. „Jetzt ist die öffentliche Sicherheit durch das Unkraut an der Markthalle in Gefahr?“, fragt er.

Die Markthalle werde von Wittebur zum Synonym für den Untergang der Stadt gemacht. Damit versuche der SPD-Mann Wittebur, „seine eigene Unzulänglichkeit zu vertuschen“. Denn Wittebur hätte den von ihm bemängelten Schandfleck verhindern können: „Als die Bezirksvertretung Anfang Juni die Veränderungssperre beschloss, war die Halle zu 100 Prozent vermietet“, sagt Bernau. Das sei durch den Beschluss hinfällig.

Eskalationspotenzial

Den Hinweis Witteburs, dass gesellschaftliche Akteure wie IHK, Kirche und Parteien Bernau jetzt in die Verantwortung nehmen müssten, hält der Angesprochene für Unsinn. „Das ist mein Eigentum, ich brauche keine Wohlfahrtsverbände“, sagt er. Und bedauert, dass Klemens Wittebur mit seinen Äußerungen für weiteres Eskalationspotenzial gesorgt habe. „Ich vertraue jetzt auf die deutschen Gerichte“, so Bernau.