Gelsenkirchen. . In der Gelsenkirchener Arena feiern 67.000 Fans Pur, Sido, Bülent Ceylan, Peter Schilling, Xavier Naidoo, Max Giesinger und Andreas Bourani.

  • Rund drei Stunden Musik, unzählige Hits und zahlreiche Gänsehautmomente: Das war pur in der Arena
  • Zu den Friends zählen zahlreiche Stars von Sido über Peter Schilling bis zu Xavier Naidoo und Andreas Bourani
  • Die Bühne stand mitten in der Veltins-Arena, umringt wurde sie von 67.000 Besuchern

Viele Stars, noch mehr Songs, jede Menge Beifall und 67.000 Menschen: Restlos ausverkauft war die Veltins-Arena Samstagabend, als Pur dort ihr einziges Deutschlandkonzert 2017 spielten. Die Fans feierten mit der siebenköpfigen Band, die seit Jahrzehnten schon mit deutschsprachigen Popsongs und eingängigen Melodien immer wieder für Ohrwürmer sorgt. Bereits zum sechsten Mal gastierten „Pur & Friends“ in dem Fußballstadion . „Achtung“, war der erste Song, der durch die weiträumige Arena schallte und von einem kleinen Feuerwerk umrahmt wurde.

Die Songs sind über 25 Jahre alt, aber aktueller denn je

„Achtung und Respekt“ sollten sich nach Aussage des Pur-Sängers Hartmut Engler auch wie ein roter Faden durch den Abend ziehen. Im Gepäck: tanzbare Partyhits und Liebeslieder wie „Ich lieb’ dich (egal wie das klingt)“, „Lena“ oder „Funkelperlenaugen“. Aber auch ernste, sozialkritische Themensongs wie „Neue Brücken“ oder „Bis der Wind sich dreht“ gehörten zur Setliste. „Die Songs sind teils über 25 Jahre alt, aber aktueller denn je, durch den Terror in der Welt. Aber wir haben Freiheit, Demokratie und unser Lebensgefühl. Das macht uns stark“, sprach Engler ins Mikrofon bevor er zum Song „Stark“ ansetzte.

Mitten in der Arena stand die Bühne – im Zentrum der 67 000 Konzertbesucher.
Mitten in der Arena stand die Bühne – im Zentrum der 67 000 Konzertbesucher. © Volker Hartmann

Live-Premiere hatte das Lied „Wer hält die Welt?“, bei dem blaue, von innen beleuchtete Luftballons, die an kleine Weltkugeln erinnerten, von den Zuschauern im Takt nach rechts und links geschwungen wurden. Bei der musikalischen Reise mit bunten Ballons, Feuerwerk, Bühnenflammen, Lichtspielen und gleich zwei Videowürfeln holten die Musiker nacheinander immer wieder einen neuen prominenten Gast mit auf die Bühne. Diese war wie eine Insel in der Stadionmitte platziert und somit von allen Seiten sichtbar.

Sido rappte beim Song „Astronaut“

Gastkünstler waren Xavier Naidoo, Andreas Bourani und Daniel Wirtz, die normalerweise schon allein durch eigene Konzerte Hallen füllen und aus dem Radioprogramm nicht wegzudenken sind. Aber auch Singer-Songwriter Max Giesinger und Peter Schilling, einer der erfolgreichsten Interpreten der Neuen Deutschen Welle, bekannt durch seinen Megahit „Major Tom“, sorgten für winkende Arme, nickende Köpfe und sich rhythmisch bewegende Beine. An mancher Stelle sangen die prominenten Gäste bei den Hits von Pur mit, an anderer Stelle band man die eigenen Hits in das Konzert mit ein. Ein Highlight, vielleicht auch gerade für die jüngere Generation, war der zuvor geheim gehaltene Spezialgast. Sido rappte beim Song „Astronaut“ mehrere Zeilen, während Bourani und Engler im Duett sangen.

Bülent Ceylans „Schweizer La-Ola-Welle“

Ebenfalls nicht unbedingt typisch für das Programm: Comedian Bülent Ceylan. Nicht nur mit seiner kurzen Witzeinlage über die kulturellen Unterschiede sorgte er für Lacher, er performte auch komödiantisch zwei Songs zusammen mit dem Pur-Sänger und sorgte für die „Schweizer La-Ola-Welle“ in Zeitlupentempo.

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Romantisch wurde es, als eine Vielzahl an Handy-Taschenlampen bei den ruhigeren Stücken an einen nächtlichen Sternhimmel erinnerte. Emotional war der Moment als Engler den Song „Anni“ für seine verstorben Mutter anstimmte und ein Foto der beiden auf den Videowürfeln eingeblendet wurde. „Ich denke, sie hört uns von oben zu. Mama, ich weiß, dass es dir gefällt“, waren seine rührenden Worte Richtung Himmel. Setzte seine Stimme mal ein paar Zeilen gewollt aus, hörte man das textsichere Publikum umso lauter singen.

Das textsichere Publikum singt laut mit

Geklatscht wurde reichlich – zum Takt der Musik, genauso wie Beifall. Auch, wenn anstatt der Zugabe-Rufe kurz vor Ende lieber „Oh wie ist das schön“ von den singfreudigen Massen angestimmt wurde. Wortwörtlich wurde schließlich das Stück „Wiedersehen“ genommen. Der Song war der letzte nach der gut dreistündigen Reise in ein ganz besonderes Abenteuerland.