Gelsenkirchen. . Von der Leithestraße zur Berliner Brücke: Der Callcenter-Riese Amevida SE feierte Freitag offizielle Eröffnung im denkmalgeschützten Gemäuer.
Die altehrwürdigen Uhren im Erdgeschoss ticken noch nicht richtig und zeigen unterschiedliche Zeiten an – aber die offizielle Einweihungsfeier bei Amevida beginnt trotzdem pünktlich. Unternehmenschef Matthias Eickhoff hatte eigentlich gehofft, mit seinen Mitarbeitern bereits Ende 2016 in den „Bunker“ an der Berliner Brücke einziehen zu können. Aber am 30. Juni 2017, da ist es endlich soweit.
Zwei harte Jahre
Vor geladenen Gästen lässt der Boss des Call Center-Unternehmens, das mit insgesamt 2260 Mitarbeitern zu den zehn größten in Deutschland gehört, die vergangenen zwei Jahre seit seinem Erstbesuch in dem denkmalgeschützten Gebäude Revue passieren. Es waren wohl auch zwei harte Jahre, bis das geschichtsträchtige Gebäude – ehemals Sitz der Thyssen Draht-AG-Verwaltung und zuletzt Verdi-Quartier – bezogen werden konnte. Jedenfalls schwingt das zwischen den Zeilen von Eickhoffs Begrüßung mit. „Es ist ein langer Weg gewesen bis hier hin. Was haben wir gekämpft dafür“, sagt er.
Aber: Mit Erfolg. Warum Eickhoff am neuen und gegenüber der Leistestraße sicher prominenteren Standort in Gelsenkirchen expandiert, erklärt er so: „Wir sind auch hier, weil die Stadt Gelsenkirchen und wir kompatible Probleme haben. Die Stadt hat eine hohe Arbeitslosigkeit – und wir haben zu wenig Mitarbeiter.“ Eine frohe Kunde auch für Oberbürgermeister Frank Baranowski, der „von 130 geplanten zusätzlichen Arbeitsplätzen“ gehört hat, wie er in seinem Grußwort anmerkt.
Erfolgreicher Umschwung
„Daran war ja vor vier oder fünf Jahren nicht unbedingt zu denken. Man spricht ja in der Wirtschaft immer mal wieder von einem Turnaround, der vollzogen werden muss“, so der OB. Bei Amevida werde sichtbar, wie das aussehen kann, wenn der Umschwung Erfolg hat. „Mich freut, dass das Nachfolgeunternehmen von Tectum so überzeugend in die Spur gefunden hat, dass es inzwischen nicht mehr nur Arbeitsplätze sichert, sondern sogar neue schafft.“
So wie jetzt am Standort Kurt-Schumacher-Straße 100 mit seiner stolzen Wirtschaftsgeschichte. Bis zu 350 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen werden hier künftig an modernen Arbeitsplätzen im Schatten der Berliner Brücke und neben den noch vorhandenen baulichen Zeitzeugen Gelsenkirchener Industriegeschichte beschäftigt. Der neue Firmensitz strahlt von innen und außen in neuem Glanz, ohne dass der Denkmalschutz etwa gelitten hätte. Im Gegenteil. Bestes Beispiel: Der Konferenzraum mit seinen restaurierten Möbeln.
Viele weitere Standorte
Während das „Herz“ des Unternehmens in Gelsenkirchen angesiedelt ist, betreibt Amevida weitere Standorte in Bochum, Dortmund, Düsseldorf, Essen und Oberhausen. Kern der Arbeit: Kommunikation, Kommunikationsmethoden, -ziele und -Know-How. Das Credo des Branchenriesen: „Amevida, wir sind dran.“