Gelsenkirchen. . Die Wirtschaftsförderung zeigt: Callcenter und Reinigungsfirmen, aber auch Logistiker und Gesundheitswesen waren 2016 lokale Jobmaschinen.

  • Von 2006 bis 2015 stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtiger Stellen auf exakt 76 272
  • Wirtschaftsförderung der Stadt stellt ihre Erfolge im vergangenen Jahr heraus
  • Logistiker, Gesundheitswesen und Dienstleister waren die lokalen Jobmaschinen

„Mit uns wird’s was.“ lautet der Slogan der städtischen Wirtschaftsförderung, die sie über ihren Jahresbericht 2016 gestellt hat. Vorgelegt wurde das 24-Seiten-Papier jetzt im Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Beschäftigungsförderung und Tourismus. Es ist, bei Absender und Adressaten nicht ganz verwunderlich, eine Erfolgsbilanz, die vor allem wohl die Stärke des Wirtschaftsstandorts Gelsenkirchen bebildern soll.

Wettbewerb der Dienstleister

Doch auch in Zahlen hat sich was bewegt in der Stadt: In Gelsenkirchen gibt es immer mehr sozialversicherungspflichtige Jobs. Von 2006 bis 2015 stieg die Zahl auf exakt 76 272 (um über 14 Prozent), fast jeder zehnte davon ist Akademiker, 48 243 Beschäftigte arbeiteten als Fachkraft in einem Beruf. Mit dieser Steigerung liegt Gelsenkirchen an der Spitze der Großstädte im Ruhrgebiet. Wachstumsmotor war vor allem der Dienstleistungssektor, hier speziell Callcenter und Reinigungsfirmen, aber auch Logistiker und Gesundheitswesen – was die erfolgreichen Wirtschaftsansiedlungen 2016 zeigen.

Eine Werbeschlacht um neue Beschäftigte

Beispiel Dialogmarketing. Geradezu eine Werbeschlacht um neue Beschäftigte lieferten sich Vocando und Amevida bei diversen Image- und Info-Aktionen. Christian Küpper zog mit 150 Beschäftigten in sein neues Unternehmen an den Amevida-Stammsitz an der Leithestraße 47. Der bisherige „Platzhirsch“ bleibt als Mieter vor Ort in Ückendorf, eröffnet aber auch an der Kurt-Schumacher-Straße wohl noch im Februar 2017 seinen neuen Firmensitz an der Kurt-Schumacher-Straße 100. 320 Mitarbeiter ziehen dort ein. Der Standort lässt Raum für Wachstum und bis zu 500 Beschäftigte.

Medicos auf Schalke baute den Standort aus

Beispiel Gesundheitswirtschaft: Medicos auf Schalke wurde zehn Jahre alt, investierte Millionen in einen 2000 Quadratmeter großen Erweiterungsbau und schuf zu den bisherigen 260 weitere 20 Arbeitsplätze. Auch die APD, die Ambulante Pflegedienste Gelsenkirchen, expandieren. Direkt am Rhein-Herne-Kanal bauen sie ein Gebäude mit 3700 Quadratmetern Nutfläche und Wohngemeinschaften für Demenzkranke.

Stölting Service Group errichtet neue Zentrale

Im Quartier Graf Bismarck sind 40 neue Stellen geplant. Einen Steinwurf entfernt baut die Stölting Service Group direkt am Hafenbecken ihre neue Hauptverwaltung. Auch am Stammsitz in Erle („der platzt aus allen Nähten“, so Stölting-Chef Hans Mosbacher) gab es Veränderungen: die Sikra-Rail-Sicherheit, eine Tochter der Stölting-Gruppe, verlagerte ihren bisherigen Sitz von Essen nach Gelsenkirchen. Macht im Plus hier 100 Stellen.

Am Hafenbecken im Stadtquartier Graf Bismarck baut die Stölting Service Group ihrenneuen Firmensitz.
Am Hafenbecken im Stadtquartier Graf Bismarck baut die Stölting Service Group ihrenneuen Firmensitz. © Hans Blossey

Beispiel Ingenieurwesen: Die Müller BBM Holding AG mit Sitz bei München wird drei ihrer NRW-Standorte im Nordsternpark konzentrieren. Neben den 80 Mitarbeitern der dort bereits ansässigen Niederlassung Gelsenkirchen, der Müller-BBM GmbH, sollen die Bereiche BBM Akustik Technologie aus Mülheim und der BBM Gerber Technologie aus Dortmund bis 2018 in einen gemeinsamen Neubau ziehen – mit dann 120 Beschäftigten.