Gelsenkirchen. Wo IFö-Schüler ins Regelsystem wechseln, wird es eng oder es braucht zusätzliche Klassen. Der Bildungsausschuss befasste sich mit dem Thema.

Was die Integration von Schülern aus Internationalen Förderklassen (IFö) ins Regelschulsystem angeht, lieferte Andreas Lisson dem Bildungsausschuss, der am Donnerstag in der Gesamtschule Erle tagte, eine doppelte Steilvorlage.

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Der Schulleiter beschrieb die Situation schlicht und ergreifend so: „Wir sind am Limit.“ Damit zielte er auf die räumliche und personelle Situation an. „Wir kriegen das in diesem Jahr noch hin – aber dann? Da muss eine große Lösung her.“ Die anderen Gesamtschulen bezog er bei seinen Zukunftssorgen gleich mit ein. Auf die Frage nach dem Schulsozialdienst sagte Lisson: „Wir betteln seit anderthalb Jahren, dass wir eine ganze Stelle bekommen.“

Beschluss der Schulkonferenz

Wasser auf die Mühlen des Ausschusses, der bekanntlich schon vor längerem eine entsprechende Resolution für die Schulen der Stadt auf den Weg gebracht hat. Bislang ohne das erhoffte Echo aus Berlin und Düsseldorf. Die Schulkonferenz der Gesamtschule Erle hat längst einen verzweifelten Beschluss gefasst – nämlich eine Lehrerstelle in eine Sozialarbeiterstelle umzuwandeln.

Herausforderungen wachsen im Schuljahr 2018/19

Die Not ist groß und der Standort Erle nur ein Beispiel dafür, wie engagierte Integrationsarbeit die Schulen ans Limit bringen kann. Der Elternprotest an der Gesamtschule Berger Feld führte durch Anträge von CDU und Grünen zu einem detaillierten Verwaltungsbericht über die IFö-Gesamtsituation an den Schulen. Im Berger Feld wurde bekanntlich gar das Gericht bemüht, weil durch die Aufnahme neuer Schüler ins Regelsystem eine zusätzliche Klasse der Jahrgangsstufe 8 eröffnet wird – was mit dem Auseinanderreißen alter Klassenverbände verbunden ist.

Stadträtin Annette Berg schwor die Politik vorsorglich auf das Schuljahr 2018/19 ein: „Da werden die Herausforderungen noch größer!“