Gelsendienste. . Internationale Förderschüler des Berufskollegs Königstraße habenbegleitete Touren zur Vorbereitung auf ein neues Erasmus-Projekt unternommen.

Das war ein besonderes „Gelsenkirchen-Erlebnis“ – zumindest für 15 Schüler aus den Internationalen Förderklassen (IFö) des Berufskollegs (BK) Königstraße: Vier Rad-Touren durch die Stadt.

Für Lehrerin Katja Gröning, die IFö-Schüler in Englisch unterrichtet und am BK die Europa-Klassen leitet, waren die Radtouren durch den Westen, Osten, Süden und Norden der Stadt mit der Vorbereitung auf ein neues Erasmus-Projekt verbunden: Deutsch als Zweitsprache. Das heißt, die jungen Leute aus Syrien, Afghanistan, Albanien, Eritrea und dem Sudan, die an der Aktion teilgenommen haben, und ihre Mitschüler sollen einmal Gäste aus den Partnerschulen in Bulgarien und Portugal durch Gelsenkirchen führen. Denn auch dort wird fleißig Deutsch gelernt.

15 Räder und 15 Stadtkarten standen zur Verfügung

Zurück zu den IFö-Radelstars zwischen 16 und 18 Jahren, die auch von Angelika Dykier und Ulrich Gröning begleitet wurden. Der pensionierte Lehrer und begeisterte Hobbyfotograf hielt die Stationen der vier Fahrten im Bild fest und „baute“ aus seiner Motivsammlung am Ende eine riesige Bilderwand, die im Flur des Berufskollegs an die Stationen der Touren und ihre Teilnehmer erinnert. Und die ganz nebenbei auch dazu beiträgt, das Gesehene in deutscher Sprache wiederzugeben – um zu guten Stadtführern für die kommenden Gastschüler zu avancieren. Da das Kolleg an der Königstraße 15 Räder besitzt, die eher selten genutzt werden, war die Fahrzeugfindung schon mal kein Problem. Später stellte die Stadt den radelnden Schülern ebenso viele Stadtkarten zur Verfügung, damit die jungen Leute ihre „Tour-Orte“ wieder finden konnten.

Religiöse Liberalität der Stadt im Vordergrund

Tour eins führte in den Süden Gelsenkirchens mit dem Wissenschaftspark, dem Lichthof oder der Himmelstreppe auf der Halde Rheinelbe. Bei der zweiten Tour ging es nach Bulmke. Hier besuchten die Schüler den jüdischen Friedhof, die türkische Moschee und den früheren Erzbunker. „Die religiöse Liberalität Gelsenkirchens wurde bei dieser Fahrt in den Vordergrund gestellt“, berichtet Katja Göring.

Der Höhepunkt der Touren kam zum Schluss

Schön sei gewesen, dass die Schüler, selbst überwiegend muslimischen Glaubens, keinerlei Berührungsängste gezeigt und ohne zu zögern beim Friedhofsbesuch die Kippa aufgesetzt hätten. Revierpark Nienhausen, Stadtgarten und Trabrennbahn waren die Ziele der dritten Tour, bevor dann der Höhepunkt anstand: die Schalke-Arena. Und das bei 33 Grad. Ein Fazit: Der Verkehr auf den Straßen verlor nach den Strecken seinen Schrecken.