Gelsenkirchen. Feinstaub soll er binden, der Rollrasen im Gleisbett der Straßenbahn auf der Schalker Meile. Hitze und Trockenheit haben dem Grün arg zugesetzt.

In der City sind an heißen, trockenen Tagen fleißige Grünspechte von Gelsendienste am Werk und bewässern Kübelpflanzen und Jungbäume. Das würde sich mancher auch für den noch jungen Rollrasen in den Gleisbetten der Straßenbahn auf der Schalker Meile wünschen. Der gammelte an den extrem heißen Tagen vor sich hin. Den Eindruck konnte zumindest jeder gewinnen, der die Meile zu Fuß oder mit dem Auto passierte. Diese ausgedörrten, braunen Halme sollen Feinstaub binden?

Unternehmen ist in der Pflicht

Dabei war der Rasen auf einer Fläche von 2500 Quadratmetern im Oktober vergangenen Jahres doch ausdrücklich als umweltverbessernde Maßnahme verlegt worden. Und das für satte 150 000 Euro. Es war sozusagen das grüne I-Tüpfelchen im tristen Grau der stark befahrenen Kurt-Schumacher-Straße, nachdem die Bogestra zuvor die Gleise erneuert hatte. Die Bogestra war es auch, die ein Bauunternehmen mit der Verlegung des Rollrasens beauftragt hatte. Und dieses Unternehmen ist für die Unterhaltung des Rasen noch zuständig, wie Bogestra-Sprecher Christoph Kollmann am Mittwoch auf Nachfrage der WAZ bestätigte. Und (noch) nicht Gelsendienste, wie man vermuten könnte. Allerdings haben beide Unternehmen in der vergangenen Woche miteinander gesprochen. Mit dem Ergebnis: Der Rasen zwischen den Schienen bekam ordentlich Wasser.

Bogestra-Sprecher: Rasen erholt sich wieder

Kollmann sagte, dass er in diesem Jahr bereits gemäht, gedüngt und auch gegossen worden sei. „Menschen, die davon etwas verstehen, haben mir gesagt, dass sich der Rasen bei Niederschlag und weniger heißen Temperaturen wieder erholt.“ Die optische Veränderung angesichts der heißen Sonnentage sei „ein natürlicher Vorgang“.

Da dürfte der große Regen am Mittwoch ja geradezu ein Segen für das Gleisgrün gewesen sein, dass im Moment wenig Ähnlichkeit mit einem satten Rasen hat. Kollmann versprach: „Wir behalten den Rasen im Blick.“ Das dürfte nicht zuletzt Anwohner und Passanten freuen. Die so viele Gießkannen gar nicht schleppen können, wie die gesamte Fläche bei Trockenheit braucht. . .