Gelsenkirchen. Der Tatverdächtige ist ein 49-jähriger Mann. Ermittler beschreiben ihn als “schwierige Persönlichkeit“. Das Motiv liegt noch im Dunkeln.

  • Mutmaßlicher Mörder der 63-jährigen Gelsenkirchenerin ist ein 49-jähriger, alleinstehender Mann
  • Ermittler beschreiben ihn als „eine schwierige Persönlichkeit, die keinen guten Eindruck macht“
  • Bei seiner Vernehmung hat es bislang kein Geständnis gegeben, auch das Motiv ist noch unklar

Im Fall der am Montag getöteten Hundehalterin (63) aus Gelsenkirchen gibt es neue Erkenntnisse. Nach Angaben von Staatsanwältin Valeria Sonntag ist der mutmaßliche Täter ein 49-jähriger, alleinstehender Mann. Ein Nachbar aus der arg in die Jahre gekommenen Siedlung „Neue Straße“ in Resser Mark wie die WAZ erfuhr. Der Mann mit dem spanisch-portugiesich klingenden Doppelnamen D.-G. wurde auf der Flucht in Borken festgenommen. Er sitzt in U-Haft wegen Mordes.

In dem Haus links hat der mutmaßliche Täter gewohnt.
In dem Haus links hat der mutmaßliche Täter gewohnt. © Kimerlis

Die Ermittler beschreiben den Mann als „eine schwierige Persönlichkeit, die keinen guten Eindruck macht“, möglicherweise ist er ein sozialer Problemfall. In ähnliche Richtung gehen die Beschreibungen dreier Nachbarn: „Freundlich, höflich grüßend, aber wohl psychisch krank“, sagen sie. Ständig habe Licht gebrannt, mit Spiegeln und Kameras an Fenstern und Balkon habe er seine Umgebung stets argwöhnisch beobachtet – „vielleicht Verfolgungswahn“.

Tatverdächtiger hat noch nicht gestanden

Bei seiner Vernehmung hat es bislang kein Geständnis gegeben, auch ist die Motivlage noch völlig unklar. Deshalb befragt die Kriminalpolizei das Umfeld des Opfers und des mutmaßlichen Täters.

Die Staatsanwaltschaft berichtet zudem von Ähnlichkeiten zum Kindesmord in Herne, das Opfer sei ebenso mit einer Vielzahl von Messerstichen getötet worden. Der neunjährige Jaden war mit 52, der Bekannte des Täters Marcel H., ein 22-Jähriger, mit 68 Messerstichen ermordet worden.

Um die Beweiskette auch ohne ein Geständnis zu schließen, wird nun die vermeintliche Tatwaffe, ein Messer, zu dem keine näheren Angaben wegen angeblichen „Täterwissens“ gemacht werden, kriminaltechnisch untersucht – also etwa Fingerabdrücke, DNA- oder Blutspuren verglichen.

Fundort der Leiche ist wohl auch Tatort

Zum Tatgeschehen hat sich der auf Anordnung des Gerichts in Untersuchungshaft sitzende Mann noch nicht geäußert, die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der „Fundort der Leiche auch der Tatort“ ist. Möglicherweise hat der Mann seinem Opfer auf dem Wirtschaftsweg zu einem Umspannwerk in einem Naherholungsgebiet an der Wiedehopfstraße, direkt gegenüber der Zufahrt zu einer stark frequentierten Bauschuttdeponie, aufgelauert.

Die 63-jährige Gelsenkirchenerin war dort mit ihrem schwarzen Riesenschnauzer am Montagmorgen Gassi gegangen, nach der blutigen Tat ist der 56-Lebensgefährte der Getöteten von einem Tierheim informiert worden, dass der herumstreunende Vierbeiner aufgegriffen und im Heim abgegeben worden ist. Das bestätigen die Ermittler. Besorgt, dass etwas Schlimmes passiert sein könnte, machte sich der Lebensgefährte sofort auf der Suche und fand die blutüberströmte Leiche seiner Partnerin am Montagvormittag tot auf dem Wirtschaftsweg.