Gelsenkirchen. . Seit dem 1. Januar sind Rauchmelder in allen Wohnungen und Häusern Pflicht. In Gelsenkirchen führte das zu einem regelrechten Run auf die Geräte.

  • Elektronische Lebensretter sind jetzt nach einer dreijährigen Übergangsfrist zur Pflicht geworden
  • Baumärkte und Fachfirmen in Gelsenkirchen erlebten einen „Run“. Manche Geräte sind sogar „smart“
  • Geräte mit Langzeitbatterien halten zehn Jahre - Melder können untereinander auch vernetzt werden

Seit Jahresbeginn gilt: Schlafräume, Kinderzimmer und Flure, über die Rettungswege von Aufenthaltsräumen führen, müssen mit Rauchmeldern ausgestattet sein. Zur fachgerechten Installation der Rauchmelder sind in der Regel die Eigentümer von Häusern oder Wohnungen verpflichtet respektive die Vermieter.

Die Gesetzesauflage hat bei den hiesigen Anbietern wie Baumärkten und Fachfirmen zu einem „regelrechten Run geführt“ wie die Marktleiter oder Geschäftsführer Martin Niewerth (Hellweg), Michael Tenbrück (Holz Meyer), Pressesprecher Florian Preuß (Hornbach) sowie Hanns-Ulrich Doetsch (Doetsch Brandschutz) berichten. „Vor allem ab Herbst, also zum Jahresende hin, hat sich die Nachfrage stark erhöht“, sagen Doetsch und Tenbrück. Offenbar wollten viele Eigentümer noch vor Ablauf der Frist die Gesetzesauflage erledigt wissen.

Tausende Geräte über die Ladentheke gegangen

Bei Holz Meyer an der Dessauerstraße gingen die kleinen Lebensretter im Vorjahr über 2000 Mal über die Ladentheke, bei Doetsch (Johannes-Rau-Allee) mehr als 5000 Mal. Die Branchengrößen Hellweg (Lockhoffstraße) und Hornbach (Caubstraße) halten sich mit Zahlen zurück, gleichwohl lässt Hornbach-Sprecher Preuß durchblicken, „dass die Verkäufe in 2016 in Gelsenkirchen deutlich über denen der Sicherheitsfirma liegen.“ Ähnliche Zahlen darf man demnach wohl auch bei Hellweg zu Grunde legen.

Die Preisspanne bei Rauchmeldern beginnt bei etwa fünf Euro und reicht bis über 50 Euro – abhängig von Qualität, Ausstattung und Batterielaufzeit. Wichtig für Käufer: Sie sollten auf das GS-Zeichen, das Siegel steht für Geprüfte Sicherheit, beziehungsweise auf das Q-Label (mit Flammensymbol) achten. Geräte mit Q-Label unterliegen noch strengeren Qualitätskriterien.

Melder mit Langzeitbatterien halten zehn Jahre

Laut Stiftung Warentest schnitten Rauchwarnmelder mit Lang­zeitbatterie in einem Test am besten ab. In ihnen steckt eine Lithium­zelle, die üblicherweise genügend Kapazität besitzt, um den Melder für zehn Jahre mit Strom zu versorgen. Danach haben die Geräte ohnehin ausgedient und müssen ersetzt werden.

Empfehlens­wert sind diese lang­lebigen Melder vor allem für diejenigen, die möglichst selten auf die Leiter klettern wollen, um Batterien zu ersetzen. Ein Thema im Zeitalter von Smartphones und Smarthome sind nach Angaben der befragten Geschäfte auch Funkmelder.

Deren Prinzip: „Registriert ein Melder verdächtigen Rauch, funkt er dies an die anderen Melder und alle alarmieren gemein­sam“ erklärt Hanns-Ulrich Doetsch. Und der Vermieter oder Mieter erhält eine Warn-Nachricht über das Handy.