Bochum. Vor allem günstige Geräte lösen immer mehr Fehlalarme aus. Der Einbau der kleinen Lebensretter ist ab Anfang 2017 in jeder Wohnung Pflicht.

  • Durchschnittlich jeden zweiten Tag werden die Einsatzkräfte gerufen, weil ein Melder Fehlalarm gibt
  • Geräte ab 20 Euro aufwärts sind weniger anfällig für solche Defekte, sagen die Experten
  • Zu erkennen sind hochwertige Melder am grauen Q-Symbol mit lodernden Flammen im Inneren

Die Bochumer Feuerwehr empfiehlt Bürgern den Einbau hochwertiger Rauchwarnmelder in ihren Wohnräumen. „Die Zahl der Fehlalarme hat zugenommen. Wir fahren circa jeden zweiten Tag einen unnötigen Einsatz wegen eines defekten Melders“, berichtet Feuerwehrsprecher Kurt Chlench.

Die zunehmende Zahl der Einsatzfahrten hänge auch damit zusammen, dass die Menschen für das Thema Brandschutz insgesamt sensibler geworden seien und die Geräte inzwischen in immer mehr Wohnräumen an der Decke hingen. „Hinzu kommt, dass der Einbau der Rauchmelder ab Anfang nächsten Jahres verpflichtend ist“, sagt Chlench.

Mehr Geräte, mehr Fehlalarme

Eine höhere Gesamtzahl an Geräten führe folglich auch zu mehr Einsätzen wegen eines Fehlalarms, so die Schlussfolgerung der Feuerwehr. In wie vielen Bochumer Haushalten die lebensrettenden Geräte inzwischen angebracht sind, lasse sich aber nicht seriös schätzen, da es keine Meldepflicht gibt und auch nicht geben soll.

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Sicher ist aber: zahlreiche Bochumer müssen sich bis 2017 noch Geräte zulegen. Und da rät die Feuerwehr zum Einbau hochwertiger Melder, die ab 20 Euro erhältlich sind – beispielsweise im Baumarkt, Fachhandel oder Internet. „Zu erkennen sind die Geräte an einem grauen Q-Symbol mit Flammen im Inneren“, sagt Thomas Hüser, Mitglied im vorbeugenden Brandschutz bei der Bochumer Feuerwehr. Melder mit diesem Zeichen seien von der VdS Schadenverhütung oder vom Kriwan Testzentrum geprüft worden. „Diese Geräte halten zehn Jahre, bei günstigen muss häufiger die Batterie ausgetauscht werden“, nennt er einen Vorteil.

Melder regelmäßig überprüfen

Zudem seien günstigere Modelle anfälliger für Defekte. „Durch größere Öffnungen können leichter Staub oder Insekten eindringen, die Messinstrumente beeinträchtigen und Fehlalarm auslösen.“ Rufen in diesem Fall die Nachbarn die Wehr (weil niemand zuhause ist), werde das natürlich niemandem in Rechnung gestellt. „Wenn wir aber zum fünften oder sechsten Mal kommen müssen, gibt es schon irgendwann mal Ärger“, sagt Kurt Chlench. Dennoch solle man im Zweifelsfalls immer direkt die Feuerwehr rufen, die sich dann selbst ein Bild vor Ort macht.

Generell lohne es sich, die Geräte regelmäßig zu entstauben und öfter mal die Prüftaste zu betätigen, um sehen, ob alles einwandfrei funktioniert. Die Lebensretter müssen in allen Schlaf- und Kinderzimmern sowie Fluren eingebaut werden. In Küchen sind Kombimelder nützlich, die Hitze und Rauch messen und nicht gleich losgehen, sobald etwas auf dem Herd dampft. Für mehrgeschossige Gebäude empfiehlt Hüser vernetzte Funkmelder. „Piept einer im Haus, piepen gleich alle.“

Feuerwehr beantwortet Fragen beim Bochumer Sicherheitstag

Zum Thema Rauchmelder und Brandschutz informiert die Feuerwehr auch am Samstag beim 14. Bochumer Sicherheitstag auf dem Husemannplatz und der Viktoriastraße.

Die Einsatzkräfte stehen dort unter anderem mit Polizei, Verkehrswacht, Technischem Hilfswerk und DLRG zwischen 10 und 19 Uhr für Fragen bereit.