Motorradcorso auf A 40 für totes "Bandidos"-Mitglied
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Gelsenkirchen/Duisburg. Ein drei bis vier Kilometer langer Tross von Harleys, der sich über die A 40 bewegt: Das ist das Szenario, das die Polizei für Samstag erwartet. Denn am Samstag wird um 11 Uhr das "Bandidos"-Mitglied beigesetzt, das bei einem Streit um eine Frau in Duisburg erschossen wurde.
Ein drei bis vier Kilometer langer Tross von Harleys, der sich geschlossen über die A40 bewegt: Das ist das Szenario, das die Polizei für Samstag Vormittag nicht nur für die Schnellstraßen zwischen Duisburg und Gelsenkirchen, sondern auch für die Verkehrswege innerhalb Gelsenkirchens erwartet, die von den Abfahrten zum Hauptfriedhof in Buer führen.
Denn am Samstag wird um 11 Uhr der 32-Jährige beigesetzt, der am 7. Oktober bei einem Streit um eine Frau mit einem Kontrahenten in Duisburg tödlich verletzt worden war. Das Opfer war Mitglied des Motorradclubs „Bandidos”. Zur Tradition der Vereinigung gehört es, etwa Hochzeiten und Beerdigungen von Mitgliedern zu begleiten. In diesem Fall rechnet die Polizei „mit über 1000 Beerdigungsgästen aus ganz Europa”, sagt Polizeiprecher Alfons Probst aus Münster.
Treffen am Tatort
Ein Ereignis, das nicht nur die Polizei Gelsenkirchen auf den Plan ruft. „Die Mitglieder wollen sich zunächst in Duisburg am Tatort treffen und von da aus geschlossen nach Gelsenkirchen fahren - und weil dabei mehrere Stadtgebiete betroffen sind, haben wir als Polizei Münster die Koordination übernommen”, so Probst.
Der Ablauf soll folgendermaßen über die Bühne gehen: „Treffen wird wohl gegen neun sein, das heißt zwischen neun und zehn wird der Corso über die Autobahn ziehen.” Dabei könne es zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen. Die wird es wohl auch im Stadtgebiet Gelsenkirchen geben, und zwar sowohl vor Anfang der Trauerfeier um 11 Uhr und nach deren Ende. „Der Leichenschmaus erfolgt in einer Lokalität im Gelsenkirchener Süden, und dahin wird die Gesellschaft dann ab etwa 13 Uhr fahren”, erklärt Klaus Sitzer von der Polizei Gelsenkirchen.
Kein Grund zur Sorge
Grund zur Sorge allerdings gebe es nicht. „Wir sind gut vorbereitet, ich denke nicht, dass es zu Komplikationen kommen wird.”
Und obwohl bei der Tat Anfang Oktober spekuliert worden war, ob es sich um eine weitere Episode im „Rocker-Krieg” zwischen den Duisburger „Bandidos” und den Solinger „Hell's Angels” gehandelt habe - und es auch in der Folge einen Anschlag auf das Vereinsheim der Hell's Angels am Hördeweg in Gelsenkirchen gekommen war, bei dem über einen möglichen Racheakt spekuliert worden war: Die Polizei schließt gewalttätige Übergriffe der konkurrierenden Vereinigungen am Beerdigungstag aus.
„Da gilt ein Ehrenkodex, auch untereinander. Die Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen, dass der von beiden Seiten eingehalten wird”, sagt Klaus Sitzer
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