Duisburg. Von Duisburg aus ist am Morgen ein Motorrad-Corso über die A 40 nach Gelsenkirchen gestartet. Die Mitglieder der Rocker-Gruppe Bandidos wollen so an eines ihrer Mitglieder erinnern, das wohl im Streit um eine Frau getötet wurde. Die Beerdingung in Gelsenkirchen begann um 11 Uhr.
Zu Ehren ihres am achten Oktober ermordeten Mitglieds „Eschli” startete ein etwa 300 „Bandidos” fassender Konvoi am Samstagmorgen von Duisburg aus nach Gelsenkirchen. Schon zu früher Stunde haben sich zahlreiche Mitglieder der Rocker-Gruppe vor ihrem Lokal „Bandidos Place” an der Duisburger Charlottenstraße versammelt. Die Stimmung ist dabei bedrückt. Das Schweigen der Anwesenden wird nur durch das laute Motorengeräusch der ankommenden Motorräder unterbrochen. Es wird wenig gesprochen.
Am Tatort nahe des Lokals ist ein Pavillon aufgebaut. Darunter liegen Blumen, Kerzen, Kränze und Kreuze. In der Mitte stehen mehrere Bilder des Verstorbenen. Auf ihnen prangt die Botschaft „Expect no Mercy” - erwarte keine Gnade. Eine Mitteilung an den mutmaßlichen Täter, der nach Angaben der Bandidos der rivalisierenden Gruppierung „Hells Angels” angehören soll.
Reibungsloses Zusammenspiel zwischen Rockern und Polizei
Die Polizei ist bei der Veranstaltung präsent, hält sich aber im Hintergrund. „Unsere Hauptaufgaben ist die Verkehrsüberwachung”, kommentiert ein Beamter. Das Zusammenspiel zwischen den Rockern und der Polizei funktioniert reibungslos. Mehrfach finden Unterredungen statt. Ansonsten möchten die Bandidos gerne unter sich bleiben. Schaulustige beobachten das Geschehen von der anderen Straßenseite. Aufdringliche Passanten werden ruhig, aber bestimmt darauf Aafmerksam gemacht, Abstand zu halten.
Mehrere Kamerateams beobachten die Szenerie. Gegen kurz vor neun werden dann die Maschinen angeworfen. Die Polizei stoppt den Verkehr rund um dem Schauplatz. Ein lautes Tröten makiert den Startschuss. Innerhalb von fünf Minuten ist die Straße leer gefegt. Die Bandidos machen sich, begleitet von der Polizei, mit Vollgas auf nach Gelsenkirchen, wo die Beerdigung auf dem Hauptfriedhof stattfindet.