Gelsenkirchen. . Es geht durch Wasser, Schaum, Schlamm, über Wände und gegen schwere Gewichte: Das wichtigste bei der XLETIX Challenge im Nordsternpark ist der Teamgeist.

  • Zum zweiten Mal fand Sonntag im Nordsternpark die XLETIX Challenge Ruhrgebiet statt
  • 6500 Aktive nahmen trotz tropischer Hitze Teil beim Wettstreit über drei Distanzen
  • Bei dem Extrem-Hindernissport steht der Teamgeist im Mittelpunkt

„Bei so einer Großveranstaltung darf das Ruhrgebiet nicht fehlen. Das ist einfach geil hier, gucken Sie sich mal die Stimmung an“, schwärmt Jannis Bandorski, Geschäftsführer der XLETIX Challenge Ruhrgebiet, einem Extrem-Hindernislauf. Austragungsort: Nordsternpark. Der Berliner ist begeistert vom Ruhrpott.

In Wellen gehen sie an den Start, alle 20 Minuten, die 6500 Menschen, die bei über 30 Grad unbedingt mitmachen wollen. Es gibt drei unterschiedliche Distanzen: Sechs, zwölf und achtzehn Kilometer. „Die, die am wildesten aussehen, haben die kürzeste Strecke gemacht. Sie sind zuletzt durch das Schlammbad gelaufen“, klärt Michael Peppers (37) auf, der aus Köln angereist ist und sich seit 2013 den Herausforderungen stellt.

Ab durch den meterhohen Schlamm

Alle 20 Minuten gab es einen neuen Start im Nordsternpark.
Alle 20 Minuten gab es einen neuen Start im Nordsternpark. © FUNKE Foto Services

Aber es geht bei der Veranstaltung eben nicht um Zeit oder Distanzen. „Die Botschaft ist, im Team schaffen wir alles“, betont Bandorski. Die Betonung liegt auf Gemeinsamkeit, auf Zusammenstehen der einzelnen Gruppen, nicht auf einem Gegeneinander. Wer eine Disziplin nicht schafft, muss entweder 15mal eine Kombination aus Liegestütz und Hochspringen absolvieren. Oder bei einer Dreiergruppe zum Beispiel macht jeder fünf – und das Ziel ist erreicht. Und verrückt sind die Anforderungen allemal: Bei den Muddy Maniacs heißt es, Schuhe festbinden und ab durch den meterhohen Schlamm auf die andere Seite. Bei der Hitze äußerst beliebt war der Freak Froster, bei dem es kopfüber in ein Becken voller Eiswürfel geht. Von beiden Disziplinen schwärmten die Teilnehmer, die überwiegend zwischen 20 und 40 Jahre alt waren.

Das Matschbecken hatte es vor allem Männern angetan. Das Team im Bild kämpft gerade gemeinsam an der Station „Team Tug“.
Das Matschbecken hatte es vor allem Männern angetan. Das Team im Bild kämpft gerade gemeinsam an der Station „Team Tug“. © FUNKE Foto Services

Vor allem das Matschbecken hatte es vielen Männern angetan. Was man als Kind nicht durfte, sich so richtig dreckig machen, kann man jetzt nachholen, war oft zu hören. Marcel Parks (34) fand den Spaßfaktor besonders attraktiv. „Ich finde Marathonlaufen langweilig, hier ist jede Laufstrecke anders.“

Es hat Spaß gemacht

Auf jeden Fall wieder mit dabei ist bei der nächsten Veranstaltung Chiara Isabella Pemmisi. Die 21-Jährige ist mit ihrer Tanzgruppe aus Bochum/Herne angetreten und sieht aus, wie gerade aus dem Moorbad gezogen. „Hat das Spaß gemacht“, freut sie sich. Organisator Bandorski hat damit ins Schwarze getroffen. Was vor 25 Jahren in England entstand, hatte einen militärischen Ausbildungsparcours zum Vorbild.

„Aber bei uns darf der Spaß nicht fehlen. Jeder darf auch jederzeit anderen im Team helfen, das ist die Hauptsache“, erklärt er das Ziel. 240 Personen waren von der Organisation im Einsatz, dazu kamen Deutsches Rotes Kreuz und andere Helfer. Cheforganisatorin Katja Beyer sorgte mit Frauenpower für einen reibungslosen Ablauf.

Schon der Aufbau des Parcours bei 30 Grad Hitze war eine Tortur

Großen Respekt zeigte der Geschäftsführer der XLETIX Challenge für das Team, das bereits seit zwei Wochen dabei war, den Parcours über 18 km aufzubauen. „Das war bei ständig über 30 Grad wirklich eine Herausforderung.“

Dazu kam noch, dass „Witzbolde“ Material, das für den Aufbau schon an Ort und Stelle lag, weggenommen, beziehungsweise verlegt haben.