Gelsenkirchen. Erhält die Metropole Ruhr den Zuschlag für die Internationale Gartenbauausstellung 2027, würde der Nordsternpark ein Hotspot werden.
- Die Metropole Ruhr bewirbt sich um eine Internationale Ausstellung für das Jahr 2027
- Der Nordsternpark soll als Zukunftsgarten ein zentraler Spielrort werden
- Das Thema der IGA 2027 sind zukünftige Lebensbedingungen
In diesem Punkt herrscht in Kreisen der Gelsenkirchener Politik eine ungewohnte Einstimmigkeit in allen Gremien. Es geht um die Vorbereitung zur Bewerbung um die Internationale Gartenausstellung (IGA) 2027. Obwohl seit 1997 einige Jahre ins Land gezogen sind, ist vielen in der Stadt noch der Erfolg der Bundesgartenschau in bester Erinnerung. Eine feine Veranstaltung für eine Imageverbesserung war sie und brachte den Nordsternpark als Naherholungsjuwel. Ähnliche Auswirkungen versprechen sich die Parteien auch von der IGA in der Metropole Ruhr.
Geschehen ist für die Öffentlichkeit noch nicht viel. Am 17. Juni erfolgte ein Bericht zum Konzept der IGA 2027 bei der Verwaltungsratssitzung der Bundesgartenschaugesellschaft in Berlin. Die Bewerbung des Ruhrgebiets selbst wird nach letztem Stand am 27. September übergeben. Etwa sechs bis acht Wochen soll die Auswertung der Buga-Gesellschaft dauern. Ein Ergebnis ist also frühestens Mitte bis Ende November zu erwarten.
5 Millionen Besucher
Was schon heute in Gelsenkirchen für eine positive Stimmung sorgt, ist das Ergebnis einer vom RVR in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie. Darin steht zu lesen, dass die IGA im Ruhrgebiet viele Gäste anlocken werde. Aufgrund der zentralen Lage und der kurzen Wege in die Niederlande wird mit rund fünf Millionen Besuchern gerechnet. Ein Haupteffekt soll die nachhaltige Aufwertung, Renovierung oder Neugestaltung von Grünanlagen, Haldenlandschaften oder Städtebauprojekten sein.
Natürlich geht es auch ums liebe Geld. Getragen werden soll die Ausstellung von den 53 Städten und vier Kreisen der Metropole Ruhr, von großen Verbänden wie Emschergenossenschaft und Lippeverband, der regionalen Wirtschaft und bürgerschaftlichem Engagement gemeinsam mit dem Land NRW. Den Zuschussbedarf für die Durchführung der IGA schätzt die RVR-Studie auf etwa 42 Millionen Euro.
Gelsenkirchener Kompetenz
Die Kompetenz Gelsenkirchens bei einer IGA-Teilnahme zeigt sich aus Sicht der Verwaltung in Projekten wie IBA Emscherpark (Rheinelbe, Wissenschaftspark) und Buga 97 (Nordsternpark). Zentrum der Gartenausstellung soll die Emscher-Achse sein mit Zukunftsgärten als Themenanker, die etwa die Frage „Wie wollen wir morgen leben?“ beantworten sollen. Im Bereich Essen/Gelsenkirchen/Herten/Recklinghausen geht es u.a. um wegweisende Ansätze wie „Klima und Energie“.
In der Machbarkeitsstudie IGA Metropole Ruhr 2027 wird konkret der Nordsternpark als strategischer Ort für die Errichtung eines Zukunftsgartens aufgeführt und damit als ein möglicher Hotspot der gesamten Ausstellung. Aus Sicht der Verwaltung könnte in den Stadtgrenzen die Entwicklung im Standortbereich Graf Bismarck mit eingebunden werden. Mit Blick auf die interkommunale Zusammenarbeit mit Herten böte sich noch das Stadtteilnetzwerk Hassel-Bertlich-Westerholt an.
Kommentar von Friedhelm Pothoff: Die Stadt würde profitieren
Die Internationale Gartenausstellung an die Emscher zu holen, das wäre schon eine sehr feine Sache. Für das Revier im Allgemein, aber auch für Gelsenkirchen im Besonderen, wenn die Stadt mit dem Nordsternpark tatsächlich einen zentralen Spielort für einen Zukunftsgarten stellen könnte.
Wir haben es bei der Kulturhauptstadt 2010 eindrucksvoll erlebt, wie eine gelungene regionale Veranstaltung die Menschen anlockt und sich positiv bis in die kommunalen Verästelungen auswirken kann. Es sind diese Großevents, die Glanz verströmen, die Menschen anlocken und verbinden – und die am Ende des Tages das nötige Budget zur Verfügung stellen, um dringend benötigte kosmetische Korrekturen durchzuführen.
Stand heute kann Gelsenkirchen von der IGA nur profitieren.