Gelsenkirchen. Der Maler Jürgen Buhre stellt im Oktober in Hongkong auf der Kunstmesse “Asia Contemporary Art Fair“ aus - und trifft gut den asiatischen Geschmack.

Er liebt Asien, und Asien liebt sein Werk. Der Gelsenkirchener Künstler Jürgen Buhre, dessen Malerei von nationalen und internationalen Galerien mit großem Erfolg vertreten wird, erobert zurzeit einen neuen, einen spannenden Markt. So wird der Künstler im Oktober erstmals auf der renommierten Messe „Asia Contemporary Art Fair“ in Hongkong vertreten sein.

Zum ersten Mal stellte der 52-Jährige im Jahre 2005 auf Einladung der renommierten Haishangshan Art Gallery in der chinesischen Millionenmetropole Shanghai aus. Und spürte schnell: „Die Asiaten mögen Farben, sie reagieren auf rote und weiße Töne.“ Farben, die Jürgen Buhre in seinen Bildern häufig im Repertoire hat. Nun ist eine Galerie in Saigon auf den Künstler aus Gelsenkirchen aufmerksam geworden und präsentiert sein Werk in Hongkong.

Leben in Asien als Option

Saigon entdeckte den Maler für sich über sein Buch „Schaffensphasen“, eine umfassende Retrospektive der letzten 25 Jahre in Wort und Bild. Nach einer Jurierung nahm Jürgen Buhre im Winter letzten Jahres an einer großen Gemeinschaftsausstellung in Saigon teil. „Gemeinsam mit vielen, interessanten vietnamesischen und internationalen Künstlern“, erinnert sich Buhre, der zur Ausstellungseröffnung nach Vietnam gereist war. „Der asiatische Markt hat mich schon lange interessiert und Vietnam gilt zurzeit als wirtschaftlich extrem aufstrebendes Land.“

Und weil die Schau in Saison zu einem großen Erfolg geriet, bekam Buhre gleich einen Vertrag angeboten, sich für mindestens ein Jahr lang von der Galerie vertreten zu lassen. Der Künstler zögerte nicht: „Die Galeristin ist sehr aktiv auf Kunstmessen, so dass meine Werke nun unter anderem in Taipeh und Kuala Lumpur gezeigt werden.“ Selbst eine Weile in Asien zu leben und zu arbeiten, um fremde Eindrücke auf seine Arbeit einwirken zu lassen, käme für Buhre in Frage.

Neue Reliefbilder aus alten Mallappen

Die Lebensbasis des Malers aber ist und bleibt Buer, seine kreative Keimzelle das Atelier in der Herner Künstlerzeche Unser Fritz an der Stadtgrenze zu Gelsenkirchen. Von hier aus starten der Maler und sein Werk in alle Welt. Demnächst auch nach Paris. Nachdem Jürgen Buhre 2012 nach Frankreich eingeladen war, wird er nun im Herbst mehrere Monate ein Gastatelier an der „Cité des Arts“ Paris beziehen.

Kunstkenner schätzen Buhres figurale Bilder, seine unverkennbaren „Buhre-Menschen“.

Abstrahiert sind sie, reduziert, schemenhaft, oft mit wenigen Strichen festgehalten. Manchmal fehlen Arme und Beine, manchmal wirken sie wie dünne Fäden. In Paris ließ sich Buhre zu neuen Reliefbildern aus alten Mallappen inspirieren, die die formale Sprache des Tanzes und des Theaters aufgreifen. Man darf gespannt sein, wie sich die Inspiration Asien auswirkt!