Gelsenkirchen. . Das Kunstmuseum Gelsenkirchen an der Horster Straße zeigt ab Sonntag die „Jahresschau Gelsenkirchener Künstler 2015“

110 Bewerber, vier Juroren und 23 Ausgewählte: Das ist die Kurzstatistik zur „Jahresschau Gelsenkirchener Künstler“, die am morgigen Sonntag, 13. Dezember, um 11.30 Uhr in der Alten Villa des Kunstmuseums an der Horster Straße 5-7 feierlich eröffnet wird.

Die Entwicklung

Hinter diesen Zahlen stehen natürlich ganz viele kreative Köpfe und ihre Arbeiten, denen eines gemein ist: sie haben mit Gelsenkirchen zu tun. „Alle Kunstschaffenden, die in Gelsenkirchen wohnen, arbeiten, geboren wurden oder einer Gelsenkirchener Künstlervereinigung angehören, können sich mit ihren Werken für diese Jahresschau bewerben“, erklärt Museumsdirektorin Leane Schäfer.

„Ziel dieser Jahresschau ist es, jeweils die Gelsenkirchener Kunstszene und ihre Entwicklung zu dokumentieren“, fügt ihre Stellvertreterin Christiane Wanken hinzu, die zum ersten Mal die Projektleitung übernommen hat. „Die Ausstellung soll eine Momentaufnahme bieten“, so Schäfer: „Ein Gesamtüberblick wäre schon aus Platzgründen gar nicht möglich.“

110 Künstler hatten sich 2015 für diese Gruppenausstellung auf drei Etagen beworben, die Jury von Leane Schäfer, ihrer Oberhausener Kollegin Christine Vogt (Direktorin der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen), Ulrich Daduna (Kunstverein Gelsenkirchen) und dem Künstler Jens J. Meyer haben 23 ausgewählt, deren Werke nun bis zum 7. Februar im Kunstmuseum gezeigt werden: Hugo Boguslawski, Jürgen Buhre, Udo Dziersk, Lisa Frenthoff-Köpp, Gabriele Füting-Huyeng, Ines Gauchel, Uwe Gelesch, Beate Hagemann, Dirk Hupe, Heinrich Jüttner, Rainer Kleinschmidt, Jesse Krauß, Karl-Heinz Langowski, Claudia Lüke, Pedro Malinowski, Sven Piayda, Thomas P. Proffe, Werner Ryschawy, Annette Schulze-Weiß, Claudia Tebben, Charlotte Urbanek, Nancy E. Watt und Gitta Witzke zeigen mit Fotografien, Malerei, Zeichnungen, Mischtechniken, Skulpturen und Videokunst, wie weit die Spannbreite des künstlerischen Schaffens in Gelsenkirchen reicht.

Udo Dziersk etwa, inzwischen Professor an der Kunstakademie Düsseldorf, lässt hier zwei Ölgemälde wie Fenster zu fernen Welten anmuten: die Beine einer Mamorskulptur verbindet er mit einem abgebrochenen Baumstamm, alles ist von einem breiten Rahmen umgeben. Auf einem Fries daneben kombiniert die jüngste Künstlerin, Charlotte Urbanek (35), Fotoelemente mit Metallpapier auf einem Untergrund aus Polyester und Jute. Die Parallelen dieser Werke werden hier eindrucksvoll herausgestellt.

Während Lisa Frenthoff-Köpp, Gabriele Füting-Huyeng, Nancy Watt und Werner Ryschawy Alltagsgegenstände zu kunstvollen Skulpturen arrangiert haben, zeigen Sven Piayda und Thomas P. Proffe aktuelle Positionen Gelsenkirchener Videokunst. Eine Jahresschau, die mehr zeigt als die Kunst des Augenblicks!

Die „Jahresschau Gelsenkirchener Künstler“ findet seit 1954 statt, allerdings nicht jährlich: Seit 1995 ist sie alle vier Jahre zu sehen.

Oberbürgermeister Frank Baranowski und Dr. Christine Vogt werden zur Eröffnung am Sonntag sprechen.

Der Katalog zur Ausstellung wurde von der Volksbank Ruhr Mitte gesponsert. Er ist im Museum erhältlich für 15 Euro.