Gelsenkirchen. Im Gelsenkirchener Museum nehmen täglich rund 50 Mädchen und Jungen am kreativen Ferienprogramm teil.

Die elfjährige Melida tupft hoch konzentriert bunte Farbe aufs Papier. Die Elfjährige liebt die Kunst der australischen Aborigines und darf sich im Kunstmuseum einen ganzen Tag lang den filigranen Mustern und Strukturen fremder Kulturen widmen. Zusammen mit rund 50 anderen Kindern und Jugendlichen unternahm das Mädchen gestern in der Kinderkunstwerkstatt eine kreative „Reise um die Welt“.

In langer Tradition schon lädt das Gelsenkirchener Museum während der Sommerferien kleine Künstler in die Werkräume ein. Bis zum 19. August wird hier unter Anleitung von zwölf Mitarbeitern fleißig und mit viel Leidenschaft gemalt, gebastelt, geschnitten, geklebt.

Die Fantasie der Kinder beflügeln

Über den großen Zuspruch zum museumspädagogischen Angebot, das in enger Kooperation mit der Kunstschule stattfindet, freut sich auch in diesem Jahr wieder Museumschefin Leane Schäfer: „Bislang kamen über 600 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen fünf und elf Jahren.“ Einige kommen zum ersten Mal, andere sind wahre Stammgäste.

Zum Start in jeden neuen Museumstag gilt es zunächst, die Fantasie der Kinder zu beflügeln. Nicht mit Bildern, sondern mit Worten. „Dafür geht es in die kinetische Sammlung, wo passend zum Tagesthema Geschichten erzählt werden“, beschreibt Anna-Lucia Wittke das Konzept der Kunstwerkstatt. Dann geht es in die Ateliers: Die „Mäuse“ sind zwischen fünf und sechs Jahren alt. Gemeinsam drängen sie sich aufgeregt um ein großes Stück Papier: Hier wächst eine wuselige Gemeinschaftsarbeit aus Tieren, Fabelwesen, Dschungel, Abenteuerland.

Landkarten als Inspirationsquelle

In einem Raum weiter wird nicht minder konzentriert an Tischen gewerkelt. Unter Anleitung von Simone Streck lassen hier die Teilnehmer des Wochenkurses der Kunstschule ihrer Kreativität freien Lauf. Die beiden Schwestern Sophia und Johanna zum Beispiel. Die 17 Jahre alte Sophia lässt vor ornamentalem Hintergrund eine schwarze Skyline in den Himmel wachsen. Seit sie elf Jahre ist, besucht sie bereits die Kunstschule. Die Werkstatt mag sie, „weil man gute Hilfestellungen bekommt“. Auch die offenen Gruppen findet sie gut: „Man lernt viele Leute kennen.“ In der Elefanten-Gruppe zum Beispiel.

Zwei große Landkarten gehören zur wichtigen Inspirationsquelle. Die erste Woche drehte sich rund um Europa. Venedig bekam durch Masken ein Gesicht, Zechen wuchsen mit Hilfe von Kohlestiften, Ritter und Schwerter entstanden aus Pappe. In der zweiten Woche ging’s über Russland nach Asien, die Kinder machten Station in Japan, Indien und China. Nach den Outbacks geht’s dann in der nächsten Woche ab nach Afrika und Amerika. Ab 19. August werden dann ausgewählte Werke ausgestellt.

Die Kinderkunstwerkstatt endet am 19. August. Bis auf den Wochenkurs der Kunstschule ist das übrige Programm kostenlos.

Die Kurse finden dienstags bis freitags von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr statt. Am 19. August gibt’s ein Abschlussfest.