Gelsenkirchen. Gelsenkirchener Jugendliche engagieren sich für Respekt und Integration.
Um ein Zeichen für Respekt und Integration und gegen Menschenverachtung und Intoleranz zu setzen, hatte sich die Awo-Jugendgruppe „Think forward – create future“ in der Bahnhofstraße mit einem Info-Stand aufgestellt. Mit Unterstützung der Demokratischen Initiative Gelsenkirchen klärten sie junge Menschen über die Gefahren des radikalen Salafismus auf und demonstrierten gegen die „Lies!-Aktion“ in Gelsenkirchen. Ihr Motto: „Es gibt genug Alternativen für Jugendliche, sich Perspektiven zu schaffen!“
Sie sorgen immer wieder für Aufsehen: Junge Muslime, die unter dem Motto „Lies!“ den Koran in Fußgängerzonen verteilen, damit sich, wie sie sagen, jeder eine eigene Meinung über den Islam machen kann. Die Verfassungsschutz-Ämter rechnen die Gruppe „Die wahre Religion“ den Salafisten zu. Diese lehnen jede theologische Modernisierung ab und ihr Ziel ist die Errichtung eines islamischen „Gottestaates“. Sie nutzen moderne Kommunikationswege wie das Internet und üben vor allem auf solche Leute eine große Anziehungskraft aus, die gescheitert oder orientierungslos sind, Misserfolge in der Schule oder in der sozialen Gruppe erlebt haben.
Die Awo-Jugendgruppe verteilte Handzettel der Demokratischen Initiative, die über den extremen Salafismus informieren, wie man ihn erkennen kann und diskutierte sowohl mit jungen als auch älteren Gelsenkirchener Bürgern über die „Lies!-Aktion“, über Diskriminierung und Integration in Deutschland. „Wir sind hier, um unsere Zukunft in die Hand zu nehmen und zu verbessern und uns nicht an der Vergangenheit aufzuhalten“, so Franka Pott, Schülerin und Mitglied der Awo-Jugendgruppe.
Vor allem im Zuge ihres neuen Filmprojektes „Mein Leben, Dein Leben, Leben!“, das sich mit dem Thema „Flüchtlinge und Integration“ beschäftigt und vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gefördert wird, „ist es eine Herzensangelegenheit der Jugendlichen, sich für ein Miteinander und mehr Toleranz zu engagieren und sich für eine gesellschaftliche Integration von Kindern, Jugendlichen und Familien mit und ohne Migrationshintergrund einzusetzen“, so Carolin Plöger, Betreuerin der AWO-Jugendgruppe des Awo Unterbezirks Gelsenkirchen/Bottrop.